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Das vorliegende Buch rekonstruiert primar am Fall von Lehrplanarbeiten in den 90er Jahren in Deutschland in einer strukturalistischen, organisationsanalytischen Perspektive zentrale organisatorische Strukturierungen und Spannungsverhaltnisse im deutschen Schulwesen und seiner Regulierung im Allgemeinen und in der Entwicklung und Vermittlung von Lehrplanen im Besonderen. Es wird neben historischen Quellen im Wesentlichen eine empirische Basis von quantitativen und qualitativen Daten benutzt, die im Rahmen des DFG-Projekts „Sekundare Lehrplanbindungen“ in vier alten und zwei neuen Bundeslandern unter der Projektleitung des Autors ab 1995 erhoben wurden.1 Die Rekonstruktion ist so gesehen also eine Sekundaranalyse (vgl. J. Friedrichs 1990: 353ff.). Es ist aus heutiger Sicht (2004) anzumerken, dass sich am Dargestellten seitdem nichts Wesentliches geandert hat. Die Struktur von Lehrplanarbeit ist bis heute weitestgehend dieselbe geblieben. Gerade am besonderen Fall der zeit- und kostenintensiven Lehrplanarbeit, also der Entwicklung und Vermittlung von Lehrplanen, die festschreiben, was (Stoffe/Inhalte), wann (Klasse), wo (Schulart) im allgemeinbildenden Schulwesen in Deutschland zu lehren ist, so die Annahme, werden allgemeine Eigenheiten und Strukturprobleme der Schulregulierung in modernen demokratischen Gesellschaften deutlich. |