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Die Atherogenese ist im wesentlichen durch eine stark erhohte Proliferation glatter Muskelzellen und eine extensive, hauptsachlich aus Kollagenen bestehende Produktion extrazellularer Matrixproteine gekennzeichnet [16, 19]. Diese pathologischen Veranderungen scheinen aus einem, potentiell reversiblen, modulierbaren Verhalten der glatten Muskelzellen zu resultieren. Wachstumsfaktoren, die ein breites Spektrum biologischer Aktivitaten auf Zellen ausuben und von Thrombozyten, T-Lymphozyten oder Monozyten/Makrophagen sezerniert werden konnen, mag daher eine Rolle bei der Entstehung derartiger Ereignisse zuzuschreiben sein. Die Charakteristika und Mechanismen solcher, zum Teil synergistisch und interagierend wirkender, mitogener Faktoren sind bis heute noch weitgehend unbekannt und bedurfen einer detaillierten Aufklarung. Innerhalb einer Vielzahl von Faktoren haben Platelet Derived Growth Factors (PDGF) und Transforming Growth Factors (TGF) in letzter Zeit grose Aufmerksamkeit erfahren, da sie das Zellverhalten mesenchymaler Zellen entscheidend beeinflussen konnen. Platelet Derived Growth Factor ist ein aus zwei verschiedenen Polypeptidketten (A- und B-Ketten) zusammengesetztes, 30 kDa schweres Protein und kann bei Zellen, die einen geeigneten Rezeptor fur diesen Faktor besitzen, eine Erhohung der metabolischen, chemotaktischen oder proliferativen Aktivitat induzieren [18]. Transforming Growth Faktor-s, ist ein homodimares Polypeptid mit einem Molekulargewicht von 25 kDa und beeinflust Zelldifferenzierungsprozesse in einem ebenso hohem Mase wie PDGF. So sind fur TGF-β, wachstumsregulierende und matrixsynthesemodulierende Einflusse beschrieben worden [20]. Wachstumsfaktoren scheinen daher auch in einem nicht unerheblichen Mase an der Pathogenese der Arteriosklerose mitbeteiligt zu sein. Es ist jedoch eher unwahrscheinlich, das die Regulation zellularer Differenzierungsprozesse dem Einflus nur eines Signalmolekules unterliegt, da fur TGF-s und Epidermal Growth Factor (EGF) oder PDGF und TGF-s kurzlich Interaktionen und Synergismen in bezug auf ihre chemotaktische, migrations- und proliferationsfordernde Wirkung publiziert worden sind [1, 12, 15]. Diese Ergebnisse legen den Schlus nahe, das fur die Regulation ein ausbalanciertes, komplexes Zusammenspiel mehrerer, gleichzeitig vorhandener Faktoren entscheidend ist. Aus diesem Grunde erschien es uns sinnvoll, den Einflus von kombinierter TGF-131- und PDGF-A/B-Gabe auf 1. die Protein- und Kollagensynthese und 2. auf die Desoxyribonukleinsaure(DNA)-Synthese und Zellteilungsfahigkeit kultivierter glatter Muskelzellen zu untersuchen. |