B. Christensen u.a.: Administrative Zwangsmassnahmen im Kanton Appenzell Ausserrhoden

Autor: Germann, Urs
Rok vydání: 2022
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DOI: 10.48350/177666
Popis: Bis in die 1980er-Jahre konnten in der Schweiz Menschen, die nicht den gängigen Konformitätserwartungen entsprachen oder die durch die Lücken der sozialen Sicherungsnetze fielen, ohne Gerichtsbeschluss in geschlossene Einrichtungen eingewiesen werden. Gemäß Schätzungen waren allein im 20. Jahrhundert mindestens 60.000 Personen von solchen administrativen Versorgungen betroffen. Auf Druck ehemaliger Zwangsversorgter anerkannte das Schweizer Parlament 2014 das Unrecht, das den Betroffenen zugefügt worden war. Gleichzeitig setzte es eine Unabhängige Expertenkommission (UEK) für die historische Aufarbeitung ein, die 2019 ihre Forschungsergebnisse in zehn Bänden samt einer Synthese vorlegte.[1] Zusammen mit einigen älteren Untersuchungen und weiteren Auftragsstudien liegt inzwischen ein differenzierter Forschungsstand vor. Die administrative Versorgung gehört heute ohne Zweifel zu den am besten untersuchten Bereichen der schweizerischen Sozialgeschichte des 20. Jahrhunderts. In diesem forschungspolitischen Kontext steht die vorliegende Publikation über die administrativen Zwangsmaßnahmen im Kanton Appenzell Ausserrhoden, die von den Autor:innen im Auftrag der Kantonsregierung verfasst wurde.
Databáze: OpenAIRE