Bioresonanz — diagnostischer und therapeutischer Unsinn

Autor: Brunello Wüthrich, Werner J. Pichler, Conrad Hauser, D. Olgiati, Andreas J. Bircher, Peter Schmid-Grendelmeier, P. C. Frei, François Spertini, Ulrich Müller
Rok vydání: 2006
Předmět:
Zdroj: Allergo Journal. 15:338-343
ISSN: 2195-6405
0941-8849
DOI: 10.1007/bf03361542
Popis: Die Stellungnahme der SGAI beschaftigt sich mit den alternativmedizinischen Verfahren der „Bioresonanz“ und „Multiresonanz“ sowie der Elektroakupunktur nach Dr. Voll und der „bioelektrischen Funktionsdiagnostik“. Sie ist deshalb notig, da — obwohl negative Stellungnahmen von Seiten verschiedener europaischer Fachgesellschaften fur Allergologie und klinische Immunologie vorliegen — immer noch intensiv, vor allem im Internet, fur den Einsatz dieser „modernen Heilmethoden“ zur Diagnose und Therapie allergischer Erkrankungen geworben wird. Diese Leistungen werden zudem in der Schweiz — auch in Zeiten beschrankter Ressourcen — von Krankenkassen in der Zusatzversicherung abgegolten. Eine medizinische Methode — ob schul- oder komplementarmedizinischer Art — muss den Nachweis der Effektivitat erbringen und auf naturwissenschaftlichen Grundlagen beruhen, die dem aktuellen Stand des Wissens entsprechen. Nun sind die physikalischen Grundlagen dieser Verfahren nach der Uberprufung von Physikern und Ingenieuren falsch, gemessen wird nicht das, was postuliert wird, die gestellten Diagnosen sind zufallig und ofter allergologisch nicht nachvollziehbar, die abgeleiteten Diatempfehlungen irrational, und die vermeintlichen Therapieerfolge liesen sich in kontrollierten Studien nicht feststellen. Auch ein eminenter Vertreter der Komplementarmedizin hat am Beispiel der Bioresonanz dargelegt, wie pseudowissenschaftliche Sprache benutzt wird, um Unsinn als Wissenschaft zu prasentieren, den Patienten in die Irre zu fuhren und so unter Umstanden auch seine Gesundheit zu gefahrden. Die Verbreitung dieser Verfahren bedeutet einen Ruckschlag fur die in den letzten Jahren stark verbesserte Diagnostik und Therapie allergischer Erkrankungen. Man sollte Wege finden, dieses Problem zu minimieren. Die Krankenkassen sollten dem Begehren der Anbieter um Anerkennung dieser Methoden nicht stattgeben.
Databáze: OpenAIRE