Orte schaffen. Lina Bo Bardis Gestaltungsidee als Grundlage für ein Gebäudeensemble in Andelsbuch

Autor: Greber, Carla
Jazyk: němčina
Rok vydání: 2022
Předmět:
DOI: 10.34726/hss.2022.102683
Popis: Die vorliegende Diplomarbeit beschäftigt sich mit der Architektin Lina Bo Bardi und stellt den Versuch dar, zentrale Ansätze Lina Bo Bardis für einen eigenen Entwurf fruchtbar zu machen. Die Diplomarbeit gliedert sich dementsprechend in zwei Teile. Der erste Teil widmet sich der Architektin Lina Bo Bardi und ihrem Werk, das seine Anfänge in Italien und seinen Höhepunkt in Brasilien nimmt. Der Fokus liegt dabei auf der vernakulären Architektur, den kleinen Wohnhäusern am Stadtrand, die mit der ruralen Landschaft verbunden sind. Nach einem kurzen Exkurs über die Anfänge von Bo Bardis Schaffen in Italien beim damals sehr bekannten Architekturmagazin Domus spanne ich einen Bogen vom ersten Bau des Casa de Vidro, über das Casa Chame-Chame bis hin zum kleinen Casinha, dem Atelier Bo Bardi, das 30 Jahre nach dem Bau des Casa de Vidro auf demselben Grundstück gebaut wurde. Die Analyse der Häuser Bo Bar- dis macht eine Entwicklung vom modernen über das organisch geformte hin zu einem mit industriellen Produkten, aber handwerklich gefertigten Haus deutlich. Ihre Architektur ist geprägt von starken Kontrasten. Sie bewegt sich zwischen der Vergangenheit und der Gegenwart, zwischen dem Natürlichen und dem Künstlichen sowie zwischen dem Individuellen und dem Kollektiven. Der zweite Teil der Diplomarbeit stellt einen Entwurf von zwei gemeinschaftlichen Häusern in Andelsbuch, einer Gemeinde in der Region Bregenzerwald in Vorarlberg, im Westen Österreichs dar. Dabei werden die Ergebnisse der Analyse, die im ersten Teil durchgeführt wurde, weiterentwickelt. Ausgangspunkt des Projekts ist ein altes Stahlbad – ein momentan leer stehendes Bestandsgebäude an einem kleinen Fluss, dem Brühlbach. Im Sinne Lina Bo Bardis geht es nicht darum den "alten Zustand" wiederherzustellen sonder den "Genius Loci", also den Geist des Ortes und damit seine Atmosphäre aufzugreifen und wieder zu beleben. Ziel ist es, einen Ort zu schaffen, der den Weiler belebt, selbstverständlich wirkt und sich auf den Kontext bezieht. Das Ergebnis ist ein Langhaus und ein Turm, die gemeinsam mit einem Bestandsgebäude – dem alten Stahl- bad – eine Trilogie der Gestalten bilden und den Weiler als Ort stärken.
The thesis deals with the architect Lina Bo Bardi and represents an attempt to implement the central approaches of Lina Bo Bardi into the design project. The thesis will be divided into two parts. The first part is dedicated to the architect Lina Bo Bardi and her work, which began in Italy and culminated in Brazil. The focus will be on the vernacular architecture, the small dwellings on the outskirts of the city that are connected to the rural landscape. After a short excursus on the beginnings of Bo Bardi's work in Italy, with the then very well-known architectural magazine Domus, I span an arc from the first building, the Casa de Vidro, the Casa Chame- Chame, and the small Casinha, the Atelier Bo Bardi, which was built on the same site 30 years after the Casa de Vidro.The analysis of Bo Bardi's houses reveals an evolution from the modern, to the organically shaped, to a house made with handcrafted industrial products. Her architecture is characterised by strong contrasts. It moves between the past and the present, between the natural and the artificial, and between the individual and the collective.The second part of the thesis presents a design of two communal houses in Andelsbuch, a community in the Bregenzerwald region of Vorarlberg in western Austria. The results of the analysis carried out in the first part are developed further. The starting point of the project is an old steel bath - a currently empty existing building on a small river, the Brühlbach. In the sense of Lina Bo Bardi, the aim is not to restore the "old state" but to pick up the "genius loci", i.e. the spirit of the place and thus its atmosphere, and to revive it. The aim is to create a place that enlivens the hamlet, appears natural and relates to the context. The result is a longhouse and a tower that, together with an existing building – the old steel bath –, form a trilogy of shapes and strengthen the hamlet as a place.
Databáze: OpenAIRE