Offenhaltung durch Feuer

Autor: Bettina Burkart, Cornelia Wiesener, Petra van Dorsten, Annette Prochnow, Stefan Fürstenau, Susanne Oehlschlaeger, Willi E. R. Xylander, Manfred Wanner, Ingo Brunk, Kenneth Anders
Rok vydání: 2004
Zdroj: Handbuch Offenlandmanagement ISBN: 9783642622182
Popis: Das Brennen war in Mitteleuropa bis in die erste Halfte des 20. Jahrhunderts fester Bestandteil verschiedener Landnutzungssysteme (Abel 1962, Goldammer et al. 1997). Nach dem Ende dieser Formen der Landnutzung schwand das entsprechende Anwendungswissen. In der Kulturlandschaft, insbesondere in den stark waldbrandgefahrdeten trockenen Sandlandschaften Ostdeutschlands, wurden aufkommende Feuer stets unterdruckt. Auf Truppenubungsplatzen traten dennoch immer wieder nicht kontrollierte Brande infolge des Schiesbetriebes auf. Auf der anderen Seite wurde Feuer hier gezielt kontrolliert zur Offenhaltung eingesetzt. Noch heute gehort das Brennen zur Praxis der Offenhaltung auf aktiven Truppenubungsplatzen. Mit der Aufgabe der militarischen Landnutzung verschwindet das Verfahren jedoch schlagartig von den jeweiligen Standorten — so auch von den z.T. riesigen Ubungsplatzen russischer und NVA-Truppen in den neuen Bundeslandern. Daher werden verstarkt Uberlegungen angestellt und praktisch umgesetzt, das kontrollierte Brennen zielgerichtet fur naturschutzfachliche Anliegen zu nutzen (Goldammer et al. 1997, Landesamt fur Umweltschutz Sachsen-Anhalt 2002). Die Rahmenbedingungen sind jedoch unubersichtlich: Rechtliche Probleme gehen mit zum Teil erheblichen Akzeptanz- und Kenntnisdefiziten bei Anwohnern und zentralen Akteuren einher. Ein weiteres Problem auf ehemaligen Truppenubungsplatzen stellt die Munitionsbelastung dar. Durch liegen gebliebene Munition werden potenzielle Nachnutzer gefahrdet. Hinzu kommt, dass das Explosionsrisiko von Blindgangern durch Feuereinwirkung erhoht werden kann.
Databáze: OpenAIRE