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Das vorliegende Masterarbeit mit dem Titel „Eine Analyse zur Wir-Orientierung im Sprachgebrauch von jüngeren und älteren Paaren“ befasst sich mit der Forschungsfrage, ob es einen Altersunterschied zwischen jüngeren und älteren Paaren im sprachlichen Ausdruck im Zusammenhang mit einer Paarorientierung gibt. Aktuelle Forschungsbeiträge zur Benutzung von Pronomen bei Paaren während des sozialen Teilens werden theoretisch in das Konstrukt der Identitätsbildung bei Paaren eingebettet. Die Sprache von Paaren, während sie Emotionen teilen, wird daher auf zwei Faktoren, nämlich das Pronomen wir und sogenannte Rückversicherungssignale wie z.B. ne?, ge? etc., untersucht. Das Ziel der Forschung ist es aufgrund bisheriger Annahmen und Erkenntnissen für den unterschiedlichen Sprachgebrauch in Form von Pronomen eine stärkere Wir-Orientierung bei älteren Paaren im Vergleich zu jüngeren Paaren zu replizieren. Des weitern wird theoretisch angenommen, dass Paare durch Rückversicherungssignale die Anfrage des Verstandenwerdens, des Klärens des Konsenses und Markieren des geteilten Wissens in der Partnerschaft sprachlich verdeutlichen und der Partner*in so sprachlich miteinbezogen wird. Deshalb wird ebenso ein möglicher Zusammenhang zwischen Nutzung von Rückversicherungssignalen und Wir-Orientierung untersucht. Zentraler Untersuchungsgegenstand der vorliegenden Forschungsarbeit sind spontane Kurzgespräche von Paaren, nachdem sie emotionsinduzierende Videos geschaut haben. Dafür wurde ein inhaltliches Kodierschema für die Pronomen, angelehnt an Seider, Hirschberger, Nelson, and Levenson (2009), und für die Rückversicherungssignale, angelehnt an Clausen and Scheffler (2020), erarbeitet. Das LIWC-Programm wird ergänzend und vergleichend zur Bestimmung der Pronomen herangezogen. Die statistische Auswertung der dyadischen Daten erfolgt mit Hilfe des Actor-Partner-Interdependenzmodells implementiert in einer Mehrebenenanalyse (MLM). Die Ergebnisse werden anschließend diskutiert. |