Angst verrückt zu werden

Autor: M. E. Beutel, I. Tavlaridou, M. Michal, C. Subic-Wrana
Rok vydání: 2012
Předmět:
Zdroj: Nervenheilkunde. 31:934-937
ISSN: 2567-5788
0722-1541
DOI: 10.1055/s-0038-1628254
Popis: ZusammenfassungVorgestellt wird die Kasuistik eines 20-jährigen Abiturienten, der seit seinem 16. Lebensjahr unter kontinuierlicher Depersonalisation (DP) und Derealisation (DR) litt. Von seinem 18. bis 20. Lebensjahr wurde er aufgrund der Diagnose einer paranoiden Schizophrenie mit Antipsychotika behandelt. Wie die Auswertung des Arztbriefes zeigt, erfüllte er damals eindeutig die Kriterien für ein Depersonalisations-Derealisationssyndrom (DDS), nicht jedoch für eine paranoide Schizophrenie. Die hochdosierte Behandlung mit Anti-psychotika führte zu einer erheblichen Belastung des Patienten, nicht jedoch zu einer Besserung seiner Beschwerden. Es wird diskutiert, wie mangelndes Wissen um das DDS, die Subsummierung von DP/DR unter die IchStörungen und die Assoziation mit den Prodromalsymptomen die fälschliche diagnostische Klassifikation begünstigten. Um solche Verkennungen zu vermeiden, sollte die Diagnose eines DDS differenzialdiagnostisch in Betracht gezogen werden, wenn das Beschwerdebild stark von DP/DR geprägt wird. Außerdem sollte der Patient in den Prozess der Diagnosefindung im Sinne einer partipizativen Entscheidungsfindung einbezogen werden.
Databáze: OpenAIRE