Einsatz von Kombinationstherapien in der Onkologie
Autor: | H Gothe, A. Höer, V. Weber, Diana Lüftner, C. Brinkmann, T. Ploner, C. Ohlmeier |
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Rok vydání: | 2020 |
Předmět: | |
Zdroj: | Der Onkologe. 27:63-71 |
ISSN: | 1433-0415 0947-8965 |
Popis: | Onkologische Kombinationstherapien (OKT) werden als Kostentreiber im deutschen Gesundheitswesen diskutiert – insbesondere wenn dabei Arzneimittel eingesetzt werden, die die fruhe Nutzenbewertung nach § 35a Sozialgesetzbuch (SGB) V durchlaufen haben, somit noch unter Patentschutz stehen und zu den vergleichsweise teuren Wirkstoffen gehoren. Die Studie zielte darauf ab, basierend auf Routinedaten der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) Evidenz zu Haufigkeit, Kosten und zeitlichen Trends von OKT in Deutschland zu generieren. Die retrospektive Querschnittsstudie nutzte Daten der Forschungsdatenbank von InGef – Institut fur angewandte Gesundheitsforschung Berlin GmbH aus den Jahren 2012–2018. Versicherte mit einer Krebserkrankung wurden pro Jahr selektiert und unter ihnen Patienten mit OKT identifiziert. Im Jahr 2018 wurden 257.167 Krebspatienten selektiert; 8332 erhielten eine OKT. Rund 58,7 % der Patienten mit OKT wiesen Metastasen auf, 30,6 % waren von Brustkrebs betroffen. Junge Frauen erhielten haufiger eine OKT. An insgesamt 222 Kombinationen waren 85 Wirkstoffe beteiligt. 28,8 % der Kombinationen waren der Indikation Brustkrebs zuordenbar. 56,3 % waren zugelassen; 46,4 % enthielten patentlose Partner. Die Zahl der Patienten mit OKT stieg von 2012 bis 2018 um 24,7 %. Die mittleren Kosten der OKT pro behandeltem Patienten stiegen von 7983 € auf 11.840 €. OKT wurden bezogen auf die Gesamtzahl der Krebserkrankten nur selten eingesetzt, vermehrt jedoch bei metastasierten Krebserkrankungen. Der haufigere Einsatz von OKT bei jungen Frauen lasst sich durch die Indikation Brustkrebs erklaren. Die Zunahme der mittleren Kosten der OKT pro behandeltem Patienten lasst sich auf die hohe Zahl neu angebotener Onkologika zuruckfuhren. |
Databáze: | OpenAIRE |
Externí odkaz: |