Stadienverschiebung durch Mammografie-Screening-Programm bei vorbestehendem opportunistischem Screening
Autor: | J. Welter, M. K. Fehr, W. Sell, S. Duewell, A. Schmidt |
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Rok vydání: | 2015 |
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Zdroj: | Senologie - Zeitschrift für Mammadiagnostik und -therapie. 12:159-163 |
ISSN: | 1611-647X 1611-6453 |
DOI: | 10.1055/s-0035-1553681 |
Popis: | Hintergrund: Seit dem 01.01.2011 erganzt das kantonale Mammografie-Screening-Programm ein opportunistisches Brustkrebs-Screening im Thurgau. Das Hauptziel des Screening-Programms ist es, Karzinome in einem fruheren Tumorstadium zu entdecken und somit die Brustkrebsmortalitat zu senken. Entsprechend dem Programm werden alle Frauen zwischen dem 50. und 70. Lebensjahr alle 2 Jahre zur Mammografie eingeladen. Ziel dieser Arbeit war es herauszufinden, ob das Programm einen Einfluss auf die Zahl der im Brustzentrum behandelten Primarfalle und das Tumorstadium bei Erstdiagnose hatte. Material und Methoden: Die Daten aller Brustkrebspatientinnen, die am Brustzentrum Thurgau in den 2 Jahren vor (2009 – 2010) und nach (2011 – 2012) Einfuhrung des Mammografie-Screenings behandelt worden waren, wurden in die Auswertung einbezogen. Die untersuchten Parameter waren Tumorgrose, Nodalstatus, Hormonempfindlichkeit, Her2-Status und brusterhaltende Therapie. Die statistische Auswertung erfolgte uber den „Fisher’s exact test“ (SPSS Version 21). Ergebnisse: In den 2 Jahren vor Einfuhrung des Screenings wurden an unserem Zentrum 299 Patientinnen mit neu diagnostiziertem Mammakarzinom behandelt. In den 2 Jahren danach waren es 286. Bei 76 dieser 286 Patientinnen wurde die Diagnose aufgrund der Teilnahme am Screening-Programm gestellt (26,6 %). Nach Einfuhrung des Screenings wurden insgesamt mehr DCIS- und T1-Tumoren diagnostiziert (58,4 vs. 50,5 %; p = 0,0568; n.s.). Die grosten Verschiebungen zeigten sich bei der zunehmenden Haufigkeit der T1c-Tumoren und der Abnahme der T2-Tumoren (T1c: 26,4 vs. 36 %, p = 0,013; T2: 39,8 vs. 33,2 % p = 0,103; n.s.) Ein Unterschied hinsichtlich Nodalstatus, Hormonempfindlichkeit, Her2-Positivitat oder der Rate an brusterhaltenden Therapien war nicht zu beobachten. In der Subgruppenanalyse der Primarfalle nach Programmeinfuhrung war eine Diagnosestellung uber das Screening stark mit einem geringeren Tumorstadium assoziiert (T is & T1; 75,0 vs. 52,4 %; p = 0,0006). Auch wurden diese Patientinnen haufiger brusterhaltend operiert (100 vs. 67,1 %; p = 0,0001). Schlussfolgerung: Die Einfuhrung des Screening-Programms hat nicht zu einer Zunahme der Primarfalle gefuhrt, bringt aber einen zusatzlichen Nutzen, da mehr DCIS- und T1-Tumoren und weniger T2-Tumoren diagnostiziert werden und Patientinnen aus dem Screening-Programm haufiger brusterhaltend operiert werden. |
Databáze: | OpenAIRE |
Externí odkaz: |