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ZusammenfassungPatienten mit funktionellen neurologischen Störungen sind nach wie vor eine häufige diagnostische und therapeutische Herausforderung in der neurologischen Praxis. Das Konzept der Konversionsstörung ist gut verankert. Die Diagnose wird anhand einer sorgfältigen klinischen Statuserhebung, zusätzlicher apparativer Untersuchungen und typischer positiver Zeichen, aber meist ohne eine explizite psychologische Begründung gestellt. Das neue DSM 5 hat zwei früher entscheidende Diagnosekriterien, nämlich das psychologische Stressor-Kriterium einerseits, das Ausschluss-Kriterium einer bewussten Simulation andererseits aufgegeben. Es soll künftig lediglich ein Typus mit und ohne psychologische Stressoren unterschieden werden. Speziell im Bereich der Konsiliarpsychiatrie und –psychosomatik ist eine enge Kooperation mit der Neurologie in der Betreuung dieser Patientengruppe anzustreben. Eine detaillierte Kenntnis der klinischen Phänomenologie ist grundlegende Voraussetzung. Ein biopsychosoziales Störungsmodell für das Verständnis der funktionellen neurologischen Störungen ist zu fordern. Gerade angesichts der großen Gruppe von Patienten mit chronischen Verläufen und erheblichen psychosozialen Behinderungen besteht nach wie vor ein großer Forschungsbedarf hinsichtlich empirisch erprobter und in der klinischen Praxis tauglicher Therapieansätze. |