Haut- und Wunddekontamination bei multiresistenten bakteriellen Erregern durch Koagulation mit kaltem Atmosphärendruck-Plasma

Autor: Matthias Napp, Andreas Arnold, Georg Daeschlein, Denis Guembel, Sebastian von Podewils, Michael Jünger, Stine Lutze
Rok vydání: 2015
Předmět:
Zdroj: JDDG: Journal der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft. 13:143-150
ISSN: 1610-0379
DOI: 10.1111/ddg.12559_suppl
Popis: Zusammenfassung Hintergrund und Ziel der Studie Um die weitere Verbreitung multiresistenter Erreger zu verhindern, sind neue Therapiekonzepte dringend notwendig. Die koagulation mit kaltem Atmospharendruck-Plasma (cold atmospheric plasma, CAP) hat signifikante antibakterielle Effekte. Daher sollte im Rahmen der vorliegenden Studie vergleichend evaluiert werden, inwieweit in chronischen Wunden multiresistente Erreger (MRE) im Vergleich zu nicht-multiresistenten Erregern durch diese Methode eliminiert werden konnen. Methoden Elf Patienten mit insgesamt 18 stark kolonisierten Wunden wurden mit einer CE-zertifizierten kommerziell erhaltlichen CAP-Quelle fur 10 s/cm2 in einer Sitzung behandelt. Die antimikrobielle Effizienz wurde durch Berechnung der Keimlast vor und nach der Behandlung berechnet. Ergebnisse Eine CAP-Einzelbehandlung reduzierte MRE in allen Wunden. Bei 14 Behandlungen (63,6 %) und 16 Pathogenen (66,7 %) wurde eine 100%ige Reduzierung der Keimlast erreicht. Bei 11 von 17 (64,7 %) MRE und bei 5 von 7 (71,4 %) nicht-MRE-Keimen wurde eine komplette Eradikation erreicht. Die ubrigen 8 Behandlungen fuhrten zu Reduktionen der Keimlast um 77,5 ± 18,6 % und der ubrigen Keime um 74,8 ± 25,7 %. Schlussfolgerungen Als “proof of principle” ist die argonbasierte CAP eine potente Therapieoption zur Sanierung der MRE-Kolonisation. Eine mogliche Rolle der CAP bei der klinischen MRE-Dekontaminierung muss in weiteren klinischen Studien untersucht werden, bei denen wiederholte CAP-Behandlungen in ein umfassendes hygienisches Dekontaminationskonzept eingebunden sind.
Databáze: OpenAIRE