A history of violence in Berlin - Prenzlauer Berg: views and expressions of violence 1943-1948

Autor: Yeger, Efrat
Jazyk: angličtina
Rok vydání: 2023
Předmět:
DOI: 10.14279/depositonce-17087
Popis: The focus of this dissertation is the history of violence in the Berlin-Prenzlauer Berg district from 1943 to 1948. Throughout my research, I explored the expressions of violence and the perceptions of an act as violent through common experiences of ordinary people in their everyday lives. From a historiographical point of view changes in patterns of violence were addressed and studied in great depth, usually interpreting them through the formal historical periods of World War II and the postwar period and classifying them according to the forms of violence or victims of violence. Contrary to the dominant historiographical approach, in this study of “smaller histories” of violence occurring in one small specific geographical space over the years 1943-1948, there is an attempt to establish an original alternative to the accepted narrative of the violence in Germany in the years under exploration. The decision to create a different time frame for this research, which would start in 1943 and end in 1948 stemmed from the desire to explore these years in an unconventional way. I believe that the characterization of “1945” as a turning point in the history of Germany, forces a superficial end to the continuing sequence of events and thereby prevents a different approach to the exploration of this period. The decision to focus on one district, the Prenzlauer Berg district, allowed me to explore the widespread phenomenon of violence in the German space during this period in full depth. I posit that the phenomenon of violence is a historical-anthropological phenomenon and as such, can be investigated from a social and anthropological point of view. Violence in the explored period was not a meaningless phenomenon. Quite the contrary, it was a significant part of the lives of the people. Furthermore, I maintain that the violence did not end with the defeat of Germany in World War II, it continued in other forms in the postwar period. A major contribution of this research is the method that I have chosen in order to study the phenomenon of violence and its role in Germany, a micro-historic view using everyday life accounts, such as diaries, memoirs, interviews, school essays, and more. Following this method allows us to approach this era from a different perspective and uncover the lesser-known facts about the violent acts that occurred. Shining new light on these events also provides new conclusions on this piece of history. The aim of the study is to trace the manifestations of violence and the development of violence in Germany during the years 1943-1948, the study has shown that the phenomenon of violence was much more complex than has ever been confirmed before.
Im Mittelpunkt dieser Dissertation steht die Geschichte der Gewalt im Berliner Ortsteil Prenzlauer Berg von 1943 bis 1948. Im Rahmen meiner Forschung habe ich anhand der Alltagserfahrungen gewöhnlicher Menschen untersucht, wie sich Gewalt ausdrückt und wann eine Handlung als gewalttätig empfunden wird. Aus historiografischer Sicht wurden Veränderungen in Gewaltmustern thematisiert und eingehend untersucht, indem sie meist anhand der formalen historischen Perioden des Zweiten Weltkriegs und der Nachkriegszeit interpretiert und nach den Formen oder den Opfern der Gewalt klassifiziert wurden. Entgegen dem vorherrschenden historiografischen Ansatz wird in dieser Arbeit über “kleinere Geschichten” der Gewalt der Versuch unternommen, in einem kleinen, spezifischen geografischen Raum in den Jahren 1943 bis 1948 eine Alternative zur allgemein anerkannten Sichtweise auf die Gewalt in Deutschland in den untersuchten Jahren zu entwickeln. Die Entscheidung, einen untypischen Zeitrahmen für diese Untersuchung zu schaffen, der 1943 beginnt und 1948 endet, entsprang dem Wunsch, diese Jahre auf unkonventionelle Weise zu erkunden. Meiner Meinung nach erzwingt die Charakterisierung von “1945” als Wendepunkt in der deutschen Geschichte ein oberflächliches Ende der fortlaufenden Abfolge von Ereignissen und verhindert dadurch einen differenzierten Ansatz bei der Erforschung dieses Zeitraums. Durch die Entscheidung, mich auf einen Stadtteil, Prenzlauer Berg, zu konzentrieren, konnte ich das weit verbreitete Phänomen der Gewalt im deutschen Raum zu dieser Zeit in aller Tiefe untersuchen. Ich postuliere, dass das Phänomen der Gewalt ein historisch-anthropologisches Phänomen ist und als solches aus einem sozialen und anthropologischen Blickwinkel heraus untersucht werden kann. Gewalt war in der untersuchten Periode kein bedeutungsloses Phänomen. Ganz im Gegenteil, sie war ein wesentlicher Bestandteil des Lebens der Menschen. Darüber hinaus vertrete ich die Auffassung, dass die Gewalt nicht mit der Niederlage Deutschlands im Zweiten Weltkrieg endete, sondern in der Nachkriegszeit in anderer Form weiterging. Ein wichtiger Beitrag dieser Forschungsarbeit liegt in der von mir gewählten Methode zur Untersuchung des Phänomens der Gewalt und seiner Rolle in Deutschland. Ich habe eine mikrohistorische Betrachtung anhand von Zeugnissen des täglichen Lebens wie Tagebüchern, Memoiren, Interviews, Schulaufsätzen usw. vorgenommen. Durch diese Methode können wir die Epoche aus einer anderen Perspektive betrachten und weniger bekannte Fakten über die damaligen Gewalttaten aufdecken. Ein neues Licht auf diese Ereignisse zu werfen, eröffnet zudem neue Erkenntnisse über diesen Teil der Geschichte. Ziel dieser Arbeit ist es, die Erscheinungsformen und die Entwicklung der Gewalt in Deutschland in den Jahren 1943 bis 1948 nachzuvollziehen. Die Untersuchung hat gezeigt, dass das Phänomen der Gewalt sehr viel komplexer war, als je zuvor festgestellt worden ist.
Databáze: OpenAIRE