Gerinnungstherapie der peripartalen Hämorrhagie

Autor: U. Friedrichs, A. Schiemann, Lutz Kaufner, Katharina Weizsäcker, Anne Henkelmann, C. von Heymann, K. Ghantus
Rok vydání: 2017
Předmět:
Zdroj: Der Anaesthesist. 66:491-499
ISSN: 1432-055X
0003-2417
DOI: 10.1007/s00101-017-0317-1
Popis: Fur eine evidenzbasierte Gerinnungstherapie der peripartalen Hamorrhagie (PPH, Blutverlust >500 ml) mussen strukturelle Voraussetzungen unabhangig von der peripartalen Versorgungsstufe (VS) des Krankenhauses erfullt sein. Ziel dieser Umfrage war eine Bestandsaufnahme der Gerinnungstherapie der PPH unter besonderer Berucksichtigung der VS. In einer Umfrage wurden 533 anasthesiologische Kliniken, die eine geburtsmedizinische Einrichtung versorgen, zu den strukturellen Voraussetzungen und der hamostaseologischen Therapie einer PPH befragt. Aus allen VS konnten 156 Fragebogen (29 %) ausgewertet werden. Peripartale Hamorrhagien kommen in allen VS vor; ihre Inzidenz steigt mit der VS an (VS 1 30 PPH/Jahr). Unabhangig von der VS betragt der Anteil transfusionspflichtiger PPH 80 %, alle VS) und Fibrinogen (>60 % alle VS) ist Therapie der 1. Wahl. Gerinnungsaktives Frischplasma (GFP) ist in 30 % der VS 1/2a 1. Wahl, in den Hausern der VS 2b/3 2. Wahl (>30 %). In 57–69 % (alle VS) erfolgt die Transfusion ab einem Hamoglobin(Hb)-Gehalt von 5–7 g/dl. In der VS 3 geben 15–29 % der Hauser an, ihre Transfusionsentscheidung nicht ausschlieslich vom Hb abhangig zu machen. Die Voraussetzungen fur eine evidenzbasierte Gerinnungstherapie der PPH sind in den meisten Kliniken in Deutschland unabhangig der VS vorhanden. Abweichungen von aktuellen Leitlinienempfehlungen (z. B. Messen des BV, differenzierte Gerinnungsanamnese) betreffen alle VS.
Databáze: OpenAIRE