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Fragestellung. Uber die Pravalenz von Schmerzen im Kindes- und Jugendalter gibt es in Deutschland gegenwartig nur wenige Informationen. Zielsetzung der vorliegenden explorativen epidemiologischen Studie war es, die Pravalenz von Schmerzen bei Kindern und Jugendlichen zu erheben. Methodik. Modifizierte Eltern-, Kinder- und Jugendlichenversionen des strukturierten Schmerzfragebogens nach Perquin et al. [1] wurden 1077 Eltern, Kindern und Jugendlichen im Alter von 3–20 Jahren zur Beantwortung vorgelegt. In der Altersgruppe der 3- bis 7-Jahrigen beantworteten die Eltern den Fragebogen (Fremdeinschatzung).Kinder und Jugendliche im Schulalter beantworteten den Fragebogen selbst in der Schule (Selbsteinschatzung).Der Fragebogen ist selbsterklarend und in weniger als 10 min ohne Hilfe beantwortbar.Die Studie wurde in 2 Kindergarten, einer Grund- und Hauptschule und einem Gymnasium des Grosraums Lubeck durchgefuhrt. 1030 der 1077 Fragebogen wurden beantwortet (Rucklauf 95,6%). 991 der 1030 Fragebogen (96,2%) konnten in die Auswertung einbezogen werden. Ergebnisse. 794 von 991 Kindern und Jugendlichen (80,1%) hatten nach eigenen Angaben bzw.Angaben der Eltern in den letzten 3 Monaten Schmerzen. Die Pravalenz fur Schmerzen in mehr als einer Korperregion betrug 66,3%. 57% der Kinder hatten in den letzten 3Monaten nach eigenen Angaben bzw. Angaben der Eltern Kopfschmerzen, 43,2% Bauchschmerzen, 41,6% Schmerzen in Armen oder Beinen, 32,9% Ruckenschmerzen und 30% Halsschmerzen.16,2% der Kinder und Jugendlichen gaben mehr als einen Hauptschmerz an. 30,7% der Kinder und Jugendlichen hatten nach eigenen Angaben bzw.Angaben der Eltern ihre Hauptschmerzen langer als 6 Monate. Schlussfolgerungen. Die Ergebnisse dieser explorativen Studie zeigen, dass Schmerzerfahrungen bei Kindern und Jugendlichen allgemein haufig sind und bei fast 1/3 der befragten Kinder und Jugendlichen langer als 6 Monate bestehen.Weiterfuhrende Studien sind notwendig, um Merkmale der Chronifizierung von Schmerzen im Kindes- und Jugendalter zu untersuchen. |