'Male depression' in einer Bevölkerungsstichprobe junger Männer

Autor: N.-C Paulus, A.M. Möller-Leimkühler, J. Heller
Rok vydání: 2007
Předmět:
Zdroj: Der Nervenarzt. 78:641-650
ISSN: 1433-0407
0028-2804
DOI: 10.1007/s00115-006-2173-0
Popis: Das Konzept der „male depression“ geht im Wesentlichen davon aus, dass die klassischen depressiven Symptome bei Mannern durch ausagierende Stresssymptome kompensiert bzw. uberdeckt werden, die nicht als Depressionssymptome gelten und daher nicht in der ublichen Depressionsdiagnostik berucksichtigt werden. An einer Bevolkerungsstichprobe von jungen Mannern (n=1004) wurden deren allgemeines Wohlbefinden und das Risiko einer Male depression anhand der WHO-5 Well-Being Scale und der Gotland Scale for Male Depression untersucht; hierbei stand die Symptomanalyse in Abhangigkeit vom Depressionsrisiko im Vordergrund. Die zu prufenden Hypothesen betrafen die Maskierung depressiver Symptome, die Dimensionalitat der Gotland Scale, die Differenzierung von Symptom-Clustern und die Bedeutung einzelner Symptome fur das Depressionsrisiko. Die Ergebnisse dokumentieren ein relativ reduziertes Wohlbefinden der 18-jahrigen Manner mit einem Risiko fur Male depression von 22%. Es fanden sich keine Hinweise auf eine Maskierung der depressiven Symptome und auf einen latenten Depressions- sowie Stressfaktor. Anhand einer Cluster-Zentren-Analyse konnten jedoch ein „Depressions-Cluster“ und ein „Stress-Cluster“ ermittelt werden; damit ergeben sich Hinweise auf die Relevanz der „mannlichen“ Symptome fur die Entwicklung einer Depression. Je hoher das Depressionsrisiko, desto ausgepragter sind die Stresssymptome. Welche Bedeutung den Befunden vor dem Hintergrund limitierender Faktoren, bisheriger Evidenzen und offener Fragen zukommt, wird abschliesend diskutiert.
Databáze: OpenAIRE