Hämostyptika zur Behandlung der 'junctional vascular injuries'

Autor: D. C. Hinck, E. S. Debus, S. Wipper
Rok vydání: 2018
Předmět:
Zdroj: Der Unfallchirurg. 121:530-536
ISSN: 1433-044X
0177-5537
Popis: Die unkontrollierte Blutung ist weiterhin die Haupttodesursache polytraumatisierter Patienten. Waren es bislang Grosschadensereignisse oder militarische Konflikte, in denen die unkontrollierte, kritische Blutung unter unwirtlichen Bedingungen zu versorgen war, zeigen zunehmend neuere Untersuchungen der Versorgung von gefasverletzten polytraumatisierten Patienten, dass selbst unter individualmedizinischen Aspekten die Schwere des Gefastraumas unterschatzt wird. In der Konsequenz fuhrt dies zu einer schlechteren Prognose des (gefas-)traumatisierten Patienten. Aus diesem Wissen heraus, wurden Ausbildung und Schulung nicht nur des medizinischen Fachpersonals (Advanced Trauma Life Support®), sondern auch der Laienhelfer in der Erstbehandlung von Blutungen intensiviert („Hartford Consensus“). In Deutschland wurde mit der neuerlichen Aktualisierung der S3-Leitlinie Polytrauma/Schwerverletzten-Behandlung der Deutschen Gesellschaft fur Unfallchirurgie 2016 u. a. ein Schwerpunkt auf die Versorgung von Blutungen gelegt. Trotz einer Renaissance und zunehmenden Verbreitung des Tourniquets bleibt die Versorgung von Blutungen im Bereich des Ubergangs vom Korperstamm zur Extremitat („junctional vascular injuries“), die der Tourniquetanlage nicht zuganglich sind, weiterhin problematisch. Um dieses Wissen, war es wiederum das Militar, das die Forschung und Implementierung von Produkten zur Blutstillung, sog. Hamostyptika, in dieser anatomischen Region intensivierte. Der vorliegende Beitrag befasst sich mit diesen „junctional vascular injuries“ am Ubergang vom Korperstamm zur oberen bzw. zur unteren Extremitat. Dem Leser wird neben den anatomischen Gegebenheiten ein Uberblick uber die zurzeit gangigen Hamostyptika und ihre Wirkweise vermittelt.
Databáze: OpenAIRE