Indikationen für Stents in der Arteria femoralis – Sicht des Chirurgen

Autor: Th. Schmitz-Rixen, Ralf-Gerhard Ritter
Rok vydání: 2003
Předmět:
Zdroj: Hämostaseologie. 23:90-96
ISSN: 2567-5761
0720-9355
DOI: 10.1055/s-0037-1619576
Popis: ZusammenfassungDie endovaskuläre Therapie der Arteria femoralis superficialis (AFS) erfolgt zunehmend mit der Stent-Technologie: Kurzstreckige Stenosen und langstreckige Verschlüsse werden primär endovaskulär behandelt. In randomisierten Studien wurde gezeigt, dass der Stent in der AFS das Ergebnis nach PTA kurz- bis mittelstreckiger Läsionen nicht verbessert. Seine Indikation hat der Stent als sekundäre Maßnahme zur Bewahrung eines PTA-Ergebisses im Falle einer Komplikation (z. B. bei Gefäßlumenverlegender Dissektion). Neue technische Entwicklungen zielen auf die Behandlung komplexer AFS-Läsionen (TASC Typ C). Stents aus Nitinol, Sirolimus-beschichtete oder PTFE-ummantelte Stents weisen zwar therapeutische Möglichkeiten zur Therapie dieser Läsionen auf, jedoch fehlen randomisierte Studien zu Langzeitergebnissen. Zur Kosten/Nutzenanalyse dieser Verfahren liegen keine Daten vor. Adjunktive Techniken, z. B. Lasertherapie und Brachytherapie, verbesserten die endovaskulären AFS-Therapieergebnisse nicht überzeugend. Komplexe Interventionen bergen das Risiko, einen für den Erhalt der Extremität meist eher harmlosen AFS-Verschluss durch Verletzung des Profundaabgangs oder des Popliteasegments in eine die Extremität bedrohende Läsion zu verwandeln. Hinzu kommt, das die endovaskuläre Therapie mit zunehmender Komplexität der AFSLäsion und bei Diabetes mellitus deutlich schlechtere Ergebnisse als die Bypass-Chirurgie erzielt. Unter Berücksichtigung von evidenzbasierten Kriterien für eine Therapieempfehlung erscheint eine primäre Stent-PTA der AFS meistens nicht gerechtfertigt, weder aus medizinischen noch aus ökonomischen Überlegungen.
Databáze: OpenAIRE