Dual-Pathway-Inhibition bei Atherosklerose – wer profitiert?

Autor: Ralf Langhoff, David Hardung, Andrea Behne
Rok vydání: 2019
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Zdroj: DMW - Deutsche Medizinische Wochenschrift. 144:1384-1389
ISSN: 1439-4413
0012-0472
DOI: 10.1055/a-0868-3360
Popis: Was ist neu? Dual-Pathway-Inhibition Die duale antithrombotische Therapie (DAT) mit Rivaroxaban in niedriger Dosis in Kombination mit Acetylsalicylsäure (ASS) steht für Patienten mit stabiler Atherosklerose als neue therapeutische Option zur Verfügung 1.Die Ergebnisse der COMPASS-Studie zeigen unter der niedrig dosierten DAT eine deutliche relative Risikoreduktion der kardiovaskulären Endpunkte um 24 % bei Patienten mit stabiler peripherer arterieller Verschlusskrankheit (PAVK) oder koronarer Herzerkrankung (KHK) 2.Trotz einer leitliniengerechten medikamentösen Sekundärprophylaxe liegt die kardiovaskuläre Ereignisrate unter ASS während der mittleren Studiendauer von fast 2 Jahren bei 5,4 %. Die absolute Reduktion der Ereignisrate durch die niedrig dosierte DAT ist mit 1,3 % gering. Umso wichtiger ist es, anhand von Hochrisikomerkmalen Patientengruppen mit einer schlechteren kardiovaskulären Prognose und höherer Ereignisrate zu identifizieren, die sich für diesen Therapieansatz besonders qualifizieren 3. Polyvaskuläre Atherosklerose Die quo ad vitam reduzierte Prognose der Patienten mit einer polyvaskulären Atherosklerose spricht für ein polyvaskuläres Screening, auch bei vermeintlich stabilen KHK- und PAVK-Patienten. Das individuelle ischämische Risikoprofil kann durch das Vorhandensein einer polyvaskulären Atherosklerose, von Begleiterkrankungen und bereits stattgehabten ischämischen Ereignissen näher bestimmt werden. Einschränkungen der Anwendung Die niedrig dosierte Gabe von Rivaroxaban zusätzlich zur ASS-Therapie ersetzt keine therapeutische Antikoagulation. Ebenfalls liegen für die stabile Atherosklerose bisher keine Daten zu einer niedrig dosierten Rivaroxaban-Therapie und einer begleitenden dualen Thrombozytenaggregationshemmung (DAPT) vor. Aus diesem Grund kann eine Therapie nach dem „COMPASS-Schema“ nach einer endovaskulären Therapie in der klinischen Praxis frühestens nach dem Ende der DAPT begonnen werden. Beurteilung des Blutungsrisikos Eine Intensivierung der antithrombotischen Therapie ist naturgemäß mit einer Erhöhung des Blutungsrisikos verknüpft. Daher ist die Reduktion des ischämischen Risikos individuell gegenüber dem Risiko einer Blutung abzuwägen. Eine niedrig dosierte DAT kommt besonders für Patienten mit hohem Ischämie-Risiko und niedrigem Blutungsrisiko infrage.
Databáze: OpenAIRE