Hämoglobinabfall nach einer Thrombolysetherapie bei einer 57-jährigen Patientin mit Schlaganfall und 'erosiver Gastritis'

Autor: T Zienkiewicz, A Schulte-Fischedick, C Zobel, Y Vogel, T Pinsdorf, H Bauer
Rok vydání: 2020
Předmět:
Zdroj: Der Internist. 61:746-753
ISSN: 1432-1289
0020-9554
DOI: 10.1007/s00108-020-00818-9
Popis: Eine 57-jahrige Patientin wurde aufgrund eines stetigen Hamoglobinabfalls bis auf 7,4 g/dl einer Gastroskopie unterzogen, nachdem eine Woche zuvor bei einem ischamischen Hirninsult eine systemische Thrombolysetherapie durchgefuhrt worden war. Es zeigten sich multiple kleine Erosionen im Korpusbereich. Die histopathologischen und immunhistochemischen Befunde aus der Magenschleimhautbiopsie mit Expression von „thyroid transcriptional factor-1“ (TTF‑1) und Zytokeratin 7 (CK7) sowie Negativitat fur „caudal type homeobox-2“ (CDX‑2) ergaben eine Metastase eines gering differenzierten Adenokarzinoms der Lunge. In der Computertomographie des Thorax zeigten sich eine 3,2 cm grose, mediastinale Raumforderung mit hochgradigem Verdacht auf Malignitat und pathologisch vergroserte zervikale und supraklavikulare Lymphknoten beidseits. Es erfolgte eine subklavikulare Lymphknotenexstirpation. Der immunhistologische Befund mit positiver CK7- und TTF-1-Expression sprach ebenfalls fur metastatische Infiltrate eines gering differenzierten Adenokarzinoms pulmonalen Ursprungs. Die symptomatische gastrale Metastase eines primaren Lungenkarzinoms ist eine sehr seltene klinische Entitat. Der Befund der transosophagealen Echokardiographie mit Perikarderguss und 1,6 cm groser Auflagerung an der Mitralklappe deutete nach Ausschluss einer infektiosen Endokarditis auf eine maligne Ursache. In Zusammenschau der multiplen Organinfarkte (Milz, Nieren und Hirn) und der gastralen hamatogenen Metastasen gehen wir von einer endokardialen Metastase aus, die als seltene Ursache zu einer disseminierten arteriellen Tumorembolie fuhrte. Die Patientin wurde palliativ betreut und verstarb.
Databáze: OpenAIRE