Zum Nachweis der arteriellen Luftembolie des Gehirns

Autor: Kurt Köhn
Rok vydání: 1953
Předmět:
Zdroj: Deutsche Zeitschrift f�r die Gesamte Gerichtliche Medizin. 42:301-307
ISSN: 1437-1596
0937-9827
DOI: 10.1007/bf00665083
Popis: Durch umfangreiche Beobachtungsreihen wurde festgestellt, dasgrundsatzlich jeder Methode zummakroskopischen Nachweis von Luftembolien Fehlerquellen anhaften, sofern nicht die ganze Sektion unter Wasser ausgefuhrt wird. Sie werden durch die bei der Sektion zwangslaufigen Gefas- bzw. Liquorraumverletzungen verursacht. Imgesamten Gefas- und Liquorraumsystem herrscht je nach Fullungszustand der Gefase einUnterdruck von -0,2 bis -5,0, der sich bei der geringsten Verletzung dieser Kanalsysteme durch Ansaugenauβerer Luft ausgleicht. Durch diese Fehlerquellen werden die von H.Loeschcke und W.Schubert angegebenen Methoden zum makroskopischen Nachweis der Luftembolie des Gehirnsunbrauchbar. Sie fuhren zum Nachweis vonSchein-Luftembolien. Eine zuverlassige Methode zummakroskopischen Nachweis von Luftembolien des Gehirns gibt esnicht. Diehistologische Untersuchung kann nur positive Ergebnisse zeitigen, wenn durch die Luftembolie bereitssekundare anoxamische Schaden gesetzt sind, die aber keineswegs spezifisch fur die Luftembolie sind und daher nur im Zusammenhang mit Anamnese und Klinik im Sinne einer mehr oder weniger grosen Wahrscheinlichkeit verwertet werden konnen. Die in der neueren Literatur als „spezifische Kriterien” dargestellten histologischen Veranderungen, wie wabige Auflockerungen der Hirnsubstanz, weite perivasculare und pericellulare Raume, werden unter Berufung auf namhafte Neurohistologen alsKunstprodukte angesehen.
Databáze: OpenAIRE