Abwanderung und Widerspruch auf Wohlfahrtsmärkten
Autor: | Marianne Egger de Campo |
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Rok vydání: | 2009 |
Zdroj: | Zeitschrift für Sozialreform. 55:347-368 |
ISSN: | 2366-0295 0514-2776 |
DOI: | 10.1515/zsr-2009-0405 |
Popis: | Zusammenfassung Die Wohlfahrtsstaatreformen der vergangenen Jahre führten unter dem Stichwort der Pluralisierung marktwirtschaftliche Elemente in die Bereitstellung sozialer Dienste ein. Durch die Erhöhung der Wahlfreiheit der Nutzerinnen werde sich deren Verhandlungsmacht und Autonomie vergrößern, so die Befürworter der Marktmechanismen, denn die steigende Konkurrent werde die Qualität verbessern. Dem Ökonomen Hirschman zufolge ist Abwanderung nur eine Option, um als Kunde Unzufriedenheit zu signalisieren. Der weitaus direktere Weg bestehe im Widerspruch, also dem unmittelbaren Protest des Kunden gegenüber dem Anbieter. Mit Hilfe der Hirschman-These von Abwanderung und Widerspruch ist es möglich, empirische Daten einer vergleichenden Fallstudie zur Interaktion zwischen NutzerInnen und Dienstleistungerbringern in der Altenbetreuung daraufhin zu untersuchen, ob es der dem Marktmechanismus inhärenten Abwanderung oder dem der Politik entlehnten Widerspruch besser gelingt, die Interessen der NutzerInnen durchzusetzen. Die theoretischen Aussagen der Verfechter des wohlfahrtsstaatlichen Pluralismus können so - zumindest anhand punktueller Befunde - einer empirischen Überprüfung unterzogen werden. |
Databáze: | OpenAIRE |
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