Fragmente zur Geschichte eines Eichets in Oberbayern
Autor: | J. N. Köstler |
---|---|
Rok vydání: | 1975 |
Předmět: | |
Zdroj: | Forstwissenschaftliches Centralblatt. 94:239-248 |
ISSN: | 1439-0337 0015-8003 |
DOI: | 10.1007/bf02735942 |
Popis: | Uberraschenderweise ist ein in Wuchsleistung und Ausformung musterhafter Bestand von Stieleichen in der Nahe von Freilassing Oberbayern (FA Traunstein) zu finden. 1. Der 182 Jahre alte Eichenbestand stimmt in Baumzahl, Mittelhohe und mittlerem Durchmesser mit der I. Ertragsklasse vonJuttner 1955 ungefahr uberein. Der Holzvorrat ist etwas geringer, aber dafur ist der Bestand mit 128 fm Mischbaumarten (547 Buchen, Hainbuchen, Linden und sonstigen Baumarten) angereichert. Der Bestockungsaufbau und die Mischung kann ebenso wie Schaftform und Berindung als ideal bezeichnet werden. Die starken Stammstucke haben Furnierqualitat. 2. Uber die Begrundung des Bestandes im Jahr 1788 liegen eingehende Angaben in Archivalien des Landesarchivs Salzburg vor. Der Bestand ist durch Saat von der Salzburgischen Oberwaldmeisterei begrundet worden. Vorbestand war ein Fichtenbestand, der an Trocknis eingegangen war. Die ausgesaten Eicheln wurden von besten Eichen aus Bauernholzern gesammelt. Lange Zeit stand der Bestand im Ruf, mit bosnischen Eicheln begrundet worden zu sein, was aber nur fur eine ganz kleine Flache zutreffend war. Dieser in der Wuchsleistung masige Bestand ist bereits vor etwa 40 Jahren genutzt worden. 3. Der Standort ist fur die Stieleiche hervorragend geeignet wegen der hohen Sommerwarme und der hohen Sommerniederschlage sowie wegen der tiefgrundigen Staublehmschichten, die auf blaugrauen Lettenschichten lagern. 4. Pflegemasnahmen. In der Jugend wurde der Bestand offenbar sorgfaltig geschutzt, vor allem durch Zaunbau. Spatere Pflegeeingriffe konnen wegen der immer wieder erfolgten Abgrenzungen der Unterabteilungen nicht ermittelt werden. Jedenfalls ist aber etwa in der Mitte des Bestandsalters der Eichenbestand mit Buchen, Hainbuchen und Linden unterbaut worden, und zwar mit grosem Erfolg, wie das heutige Verhaltnis von 1∶6 zwischen Elitteichen und dienenden Mischbaumarten zeigt. 5. Die Zielsetzung des Fursterzbischofs und seiner tuchtigen Forstbeamten, einen ertragreichen Eichenbestand zu begrunden, ist bestens erreicht worden. Leider ist trotz der ausgezeichneten Erfahrungen mit der Eiche und den miserablen mit der Fichte und Kiefer der Eichenanbau nicht fortgesetzt worden. Es ist zu hoffen, das die jetzt vorhandenen Reste von Eichenbestanden noch einige Zeit geschont und erhalten werden. |
Databáze: | OpenAIRE |
Externí odkaz: |