Follow-up-Untersuchung hochgradig übergewichtiger Jugendlicher 4 Jahre nach stationärer Gewichtsreduktion mit einer niederkalorischen Protein-Kohlenhydrat-Diät
Autor: | K. Widhalm, K. Zwiauer, C. Nanoff |
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Rok vydání: | 1989 |
Předmět: | |
Zdroj: | Transfusion Medicine and Hemotherapy. 16:141-144 |
ISSN: | 1660-3818 1660-3796 |
DOI: | 10.1159/000222366 |
Popis: | In der Behandlung der Adipositas im Kindes- und Jugendalter haben sich niederkalorische Protein-Kohlenhydrat-Diäten dank hoher Effizienz und Sicherheit in der Anwendung bewährt. Die vorliegende Follow-up-Untersuchung zeigt, daß im Anschluß an die Kurzzeittherapie eine weitere Verringerung des Übergewichts ohne adäquate Nachbetreuung nicht zu erwarten ist. 27 jugendliche Patienten wurden zwischen 1980 und 1983 wegen hochgradigen Übergewichts (78,12+18,3%, Mittelwert ± Standardfehler) stationär an der Stoffwechselabteilung der Universitäts-Kinderklinik Wien behandelt. Während des Aufenthalts (26 ± 7 Tage) wurde eine niederkalorische Protein-Kohlenhydrat-Diät verabreicht. Der Gewichtsverlust betrug 8,1 ( ± 2,9) kg, das relative Übergewicht war bei Entlassung auf 59,4 ( ± 24) % zurückgegangen. Bei 11 der 27 Patienten wurde nach 4,4 ( ± 0,7) Jahren eine Gewichtskontrolle durchgeführt; 10 Patienten waren indes zu einer Nachuntersuchung nicht bereit und zu 6 Jugendlichen konnte kein Kontakt hergestellt werden. Der Body Mass Index (KG/Größe2) stieg bei 10 der nachuntersuchten Patienten von 29,4 ( ± 1,2) auf 43,0 ( ± 6,0) an, entsprechend einem relativen Übergewicht zum Follow-up-Termin von 88,2% ( ± 18,1%). Nur ein Mädchen verringerte ihr Übergewicht urn 45%, der BMI sank von 33,9 auf 27,1. Durch Korrelation zwischen dem Grad des Übergewichts und dem arteriellen Mitteldruck konnte ferner gezeigt werden, daß sich bei den jugendlichen Patienten der Blutdruck in Abhängigkeit vom Grad der Adipositas veränderte. Zunahme des Übergewichts führte zu einem altersunabhängigen Blutdruckanstieg, der durch Gewichtsreduktion reversibel war. Eine langfristige Gewichtsabnahme fand somit in nur einem von 11 nachuntersuchten Fallen statt, wobei kein Patient des Behandlungskollektivs regelmäßig an einem ambulanten Nachsorgeprogramm teilgenommen hatte. Für eine dauerhafte Reduktion des Übergewichts erscheint somit kontinuierliche ambulante Betreuung in Form von Diätberatung, einem Programm zur Modifikation der Ernährungsgewohnheiten und Motivationstraining erforderlich. |
Databáze: | OpenAIRE |
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