Osteoporotische Frakturen des proximalen Femurs
Autor: | M. Kieb, P. Bula, C. Straßberger, F. Bonnaire |
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Rok vydání: | 2012 |
Předmět: | |
Zdroj: | Der Chirurg. 83:882-891 |
ISSN: | 1433-0385 0009-4722 |
DOI: | 10.1007/s00104-012-2340-8 |
Popis: | Die huftnahen Frakturen im Alter nehmen weiterhin zu und sind fast alle mit einer Osteoporose assoziiert. Es sind besonders die Uber-80-Jahrigen, die zahlenmasig zunehmen und die gefahrdet sind. In der Behandlung dieser Patienten sind in den vergangenen Jahren einige neue Erkenntnisse gewonnen worden: Ein interdisziplinarer, multimodaler Ansatz mit fruher Einbeziehung von Internisten, Geriatern, Anasthesisten, Osteologen, Sozialarbeitern, ambulanten Pflegeeinrichtungen, Seniorenheimen und niedergelassenen Orthopaden/Unfallchirurgen scheint bessere Ergebnisse mit weniger Komplikationen zu generieren. Die Diagnostik bei Frakturverdacht sollte CT-Untersuchungen mit Darstellung des dorsalen Beckenrings mit beinhalten. Die fruhzeitige Operation innerhalb von 48 h hat einen signifikant positiven Effekt bez. allgemeiner und lokaler Komplikationsraten und einer fruhen Mortalitat. Medizinische und organisatorische Hindernisse der Fruhoperation wie eine gerinnungshemmende Medikation, der Umgang mit Patienten mit mentaler Dysfunktion und fehlende Operationskapazitaten sind in Deutschland zunehmend rucklaufig. Damit verringern sich die Komplikationen in der BRD nahezu jahrlich. Die Endoprothetik ist weiterhin mit einer hoheren Klinikletalitat belastet als die Osteosynthese (4,4 vs. 5,8%). Die Neuerungen bei Implantaten und Operationstechniken haben ebenfalls zu den verminderten Komplikationsraten beigetragen. Wahrend sich fur die wesentlich dislozierten Schenkelhalsfrakturen weiterhin die Endoprothese anbietet, ist die belastungsstabile Osteosynthese mit stabilen extramedullaren Implantaten bei den nicht und wenig dislozierten Frakturen angezeigt. Fur die pertrochanteren Frakturen hat sich die extramedullare Stabilisierung fur stabile Frakturtypen und die intramedullare fur die instabilen Frakturformen etabliert. Die 3. Generation der Nagel hat eine signifikante Reduktion der Komplikationsraten bez. „cut-out“ und Reoperationen mit sich gebracht. Die Rotationssicherung des Kopf-Hals-Fragmentes durch winkelstabile Klingen und die Moglichkeit der Zementaugmentation der Knochensubstanz im Huftkopf bringen Vorteile, die in der Praxis noch bestatigt werden mussen. Die Endoprothetik hat bei den pertrochanteren Frakturen nach wie vor 3-fach erhohte Komplikationsraten und somit nur in Einzelfallen eine Berechtigung. |
Databáze: | OpenAIRE |
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