Der Bodensee-Literaturpreis der Stadt Überlingen

Autor: Burger, Oswald
Jazyk: němčina
Rok vydání: 2023
Předmět:
DOI: 10.57962/regionalia-19892
Popis: Als die Stadt Überlingen im Jahre 1953 die Stiftung eines Bodensee-Literaturpreises beschloss, war sie sich der verpflichtenden Tradition des reichen kulturellen Lebens bewusst, die im Mittelalter begründet worden war. Diese Tradition führte aber auch in der ersten Hälfte des zwanzigsten Jahrhunderts zahlreiche Menschen nach Überlingen, die mit Literatur im weitesten Sinne zu tun hatten. Die Anregung für die Stiftung des Bodensee-Literaturpreises ging von einer jener Personen aus, die nicht aus der Stadt selbst kam en, aber Bleibendes am Bodensee schufen: der Balte Eugen Assmann (1902-1979), Ingenieur, Schriftsteller und Dozent, und 1950 bereits Begründer des Bodensee-Clubs, einer Selbsthilfeorganisation der Künstler, hatte auch die Idee, einen Bodensee-Literaturpreis zu stiften. Die für die Kommunalpolitik und die Kultur Verantwortlichen reagierten auf die Anregungen des Zugezogenen, so wie überhaupt viel neuer Wind in der beschaulichen Provinz am Bodensee von den Zugewanderten ausging. Der damalige Bürgermeister Anton Wilhelm Schelle und der Gemeinderat nahm en die Idee auf, sahen aber von einer engen Bindung an den Bodensee-Club und an den Gemeinderat ab und richteten ein unabhängiges Preisgericht ein. Bei der Konzeption des Preises waren insbesondere der Schriftsteller und Literaturkritiker Fritz Kraus und der Ingenieur Georg Siemens beteiligt, beide ebenfalls erst in den vierziger Jahren nach Überlingen gekommen. Fritz Kraus (1903-1960) war Kulturredakteur bis zu deren Verbot 1943 bei der Frankfurter Zeitung, Georg Siemens (1882-1977), Ingenieur und Volkswirtschaftler, hatte seit 1925 in der technischen Leitung der Firma Siemens & Halske AG gearbeitet und lebte seit 1945 im Ruhestand in Überlingen.
Databáze: OpenAIRE