Über die zur serologischen Diagnose der chronischen Polyarthritis angewandte Agglutinationsreaktion mit sensibilisierten Erythrocyten
Autor: | F. Harter, F. Dickgiesser |
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Rok vydání: | 1954 |
Předmět: | |
Zdroj: | Zeitschrift für Die Gesamte Experimentelle Medizin. 124:501-523 |
ISSN: | 1433-8580 0372-8722 |
DOI: | 10.1007/bf02044766 |
Popis: | Bei Patienten mit primar chronischer Polyarthritis findet sich in der Mehrzahl der Falle (50–90%) ein Faktor im Serum, der mit Kaninchenamboceptor sensibilisierte Hammelblutkorperchen zu Agglutination bringt. Dieser Faktor ist haufig mit der Fahigkeit des Serums zur Agglutination verschiedener Kokkenarten, insbesondere von Streptokokken, vergesellschaftet. Die Natur des die Hamagglutination vermittelnden Prinzips ist noch nicht geklart; Untersuchungen uber sein Verhalten im Vergleich zu anderen Serumeigenschaften haben folgendes ergeben: 1. Sein Wirksamwerden erfordert kein frisches Komplement, womit es sich grundsatzlich vom klassischen Konglutinin unterscheidet; 2. sein Vorhandensein ist von der Gegenwart sonstiger Iso-oder Heteroantikorper kompletter oder inkompletter Art unabhangig; insbesondere spielen bei der Reaktion Agglutinine gegen Hammelblut oder Pracipitine gegen Kaninchenglobulin keine Rolle; 3. seine Aktivitat ist weder mit der Wirkung des Wienerschen Konglutinins noch mit der bestimmter Fermente wie Trypsin und Papain vergleichbar; 4. seine Anwesenheit im Serum ist mit einer deutlichenγ-Globulin vermehrung verbunden, es befindet sich in derβ-γ- Globulinfraktion; Normalserum nimmt durch Zusatz vonγ-globulinhaltiger Globulinlosung Eigenschaften an, die denen des Polyarthritisserums ahnlich sind; 5. seine Identitat mit der Komplementfraktion C'4 wird daraus geschlossen, das diese Fraktion — aus Tier- und Menschenserum gewonnen — sensibilisierte Blutkorperchen ebenfalls zur Agglutination zu bringen vermag und sie im Polyarthritikerserum in auffallend hoher Konzentration vorhanden ist; 6. seine Bindung an native Hammelblutkorperchen ist nicht moglich; sensibilisierte Blutkorperchen vermogen es dagegen zu absorbieren, wozu allerdings haufigere Kontakte als ublich erforderlich sind; 7. seine Wirkung wird durch wasrige Organextrakte sowie Normal- und Immunserum vom Kaninchen gehemmt bzw. vollig aufgehoben, wobei Immunserum den starksten Effekt besitzt; 8. seine Adsorption an „Bentonit“ (Montmorillonit), eine tonerdeartige Substanz, ist leicht moglich; hierbei erfolgt auserdem eine starke Reduktion des Serumcholesterins (vor allem auf Kosten seiner Ester) und — in Ubereinstimmung mit Konzentrierungsversuchen durch Salzfallung und Dialyse — eine elektive Adsorption desβ-Serumglobulins bei nur geringer Beeinflussung derα- undγ-Globulinfraktion; 9. seine Wirksamkeit geht durch halbstundiges Erhitzen des Serums auf 70°C verloren; seine Thermoresistenz entspricht demnach der eines Immunantikorpers; 10. sein Vorkommen ist nicht auf das Serum beschrankt; in Pleuraexsudat und Ascites sowie im Liquor wurde es nachgewiesen; 11. seine gleichzeitige Anwesenheit mit positiven Lues-Seroreaktionen wurde in verschiedenen Fallen beobachtet; bei diesen Seren lies sich das agglutinationsvermittelnde Prinzip nach Adsorption der Luesreagine an Rinderherzlipoid isoliert zur Wirkung bringen, wahrend nach Adsorption des aktiven Faktors an Bentonit die Luesreagine fast unbeeinflust erhalten werden konnten. |
Databáze: | OpenAIRE |
Externí odkaz: |