Die chirurgische Therapie des extrakraniellen Karotisaneurysmas

Autor: T. Kraus, Hans-Henning Eckstein, N. Maeder, Philipp A. Schnabel, T. Hupp, Jens-Rainer Allenberg, Hardy Schumacher
Rok vydání: 1998
Předmět:
Zdroj: Gefässchirurgie. 3:72-81
ISSN: 0948-7034
Popis: Fragestellung: Aneurysmen der extrakraniellen A. carotis sind selten. Uber einen 16-Jahres-Zeitraum werden Indikationen, Technik, perioperative Komplikationen und Langzeitergebnisse analysiert. Methoden: Retrospektive Analyse von 36 konsekutiven Patienten [Durchschnittsalter 60,2 (33–79) Jahre] mit 41 Karotisrekonstruktionen bei extrakraniellem Karotis-aneurysma im Zeitraum 1980–1996. Die Nachuntersuchung erfolgte in der Gefassprechstunde oder per Telefoninterview. Symptome: In 15 Fallen bestand ein pulsierender Halstumor, bei jeweils 2 Patienten bestanden praoperativ Hirnnervenlasionen (Horner-Syndrom, Hypoglossusparese) und Schluckbeschwerden. Bei 53,7% der Patienten war eine zerebrale Ischamie vorausgegangen: Stadium II 29,3%, Stadium III 9,8%, Stadium IV 14,6%. Lokalisationen und Operationsverfahren: Isoliertes Aneurysma der A. carotis interna (Typ I: n=14, End-zu-End-Anastomose, Interponat), langstreckige Aneurysmen der A. carotis interna (Typ II: n=7, Interponat), Aneurysmen im Bereich der Karotisgabel (Typ III: n=13, direkte Naht, Patchplastik), kombiniertes Aneurysma der A. carotis communis und A. carotis interna (Typ IV: n=4, Interponat), isoliertes Aneurysma der A. carotis communis (Typ V: n=3, Interponat). Komplikationen: Bei 3/41 Karotisrekonstruktionen (7,2%) trat perioperativ eine zerebrale Ischamie auf (passager 4,8%, permanent 2,4%) und in 9 Fallen wurden perioperative passagere (n=6) oder permanente (n=3) Hirnnervenlasionen beobachtet (N. hypoglossus, n=3, N. glossopharyngeus n=3, motorischer Facialisast n=3). Langzeitergebnisse: Nach 1 Jahr, 5 Jahren und 10 Jahren sind 100, 94,4 und 80,8% der Patienten am Leben (Kaplan-Meier); 97,5, 88,7 und 78,8% haben keinen ipsilateralen ischamischen Apoplex erlitten. Schlusfolgerungen: Die gefaschirurgische Rekonstruktion extrakranieller Karotisaneurysmen stellt ein sicheres Verfahren mit guten Langzeitergebnissen dar. Das Risiko eines permanenten perioperativen zerebralen neurologischen Defizits ist gering (2,4%), permanente Hirnnervenlasionen werden haufiger beobachtet (7,3%).
Databáze: OpenAIRE