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Gesundheit gilt als das hochste Gut, dem folgt die Gesundheitspolitik, indem ein Drittel aller Ausgaben fur Soziales in diesen Sektor fliest. Gesundheit wird vor allem daran gemessen, ob man seinen normativ vorgegebenen gesellschaftlichen Funktionen gerecht wird. Die naturwissenschaftlich ausgerichtete Medizin tragt dem in hohem Mase Rechnung und wird deshalb aus salutogenetischer Sicht kritisiert. Letztere setzt auf ein „well-being“ und damit auf die starkere Selbstbestimmung uber den eigenen Korper. Gesundheit und Krankheit sind Teil des menschlichen Korpers, doch dessen Potentiale sind auch das Ergebnis gesellschaftlicher materieller und immaterieller Zuteilungen. Konzepte zur Verhaltenspravention reduzieren diesen Kontext meist moralisierend, statt auf eine bessere Verzahnung von Verhalten, sozialen Verhaltnissen und Hilfeangeboten zu setzen, die zugleich dem Korper einen zentralen Gestaltungsraum einraumt. |