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Atropin, ein Gift, das nach der Schicksalsgottin benannt ist, die in der griechischen Sage den Lebensfaden des Menschen durchschneidet, ist seit einem Jahrhundert Gegenstand zahlreicher Mitteilungen uber die toxischen Wirkungen, sei es im Verlauf einer Therapie (Owens 1890; Heath 1950; Hoefnagel 1961; Lacouture et al. 1983), als Folge einer versehentlichen Uberdosierung (Carter 1940; Alexander et al. 1946; Welbourn u. Buxton 1948) oder nach suizidaler Einnahme (Comroe 1933). Eine weitere Gefahr einer Atropinvergiftung besteht in einer inadaquaten Anwendung als Antidot bei einer bestehenden oder vermuteten Intoxikation mit Phosphorestern oder Karbamaten. Eine umfassende Ubersicht uber die Symptomatik und die Behandlung der Atropinvergiftung geben Ellenhorn u. Barceloux (1988). Pharmakokinetische Daten und Serumspiegel nach therapeutischer Dosierung von Atropin sind zwar in mehreren Veroffentlichungen mitgeteilt worden; es finden sich aber nur sparliche Angaben uber Konzentrationen in Korperflussigkeiten und Organen nach Uberdosierung. Wir berichten daher im folgenden uber 2 Falle, bei denen eine Uberdosierung aus den chemisch-toxikologischen Befunden abzuleiten ist. |