Management des Status epilepticus im Kindesalter

Autor: A. Rohr, J. Bandowski, A. van Baalen, T. Hoppen
Rok vydání: 2014
Předmět:
Zdroj: Zeitschrift für Epileptologie.
ISSN: 1610-0646
1617-6782
DOI: 10.1007/s10309-013-0358-7
Popis: Der Status epilepticus (SE) im Kindesalter ist nicht haufig, aber lebensbedrohlich. Die Prognose hangt von Ursache und Dauer des SE ab, sodass die rasche Diagnostik und Therapie erforderlich sind. Es wurde eine Fragebogenerhebung zum aktuellen Management des SE in allen Kinderkliniken und -abteilungen Deutschlands durchgefuhrt. Von 368 versandten Fragebogen wurden 30 (8 %) zuruckgesendet. Der SE wird uneinheitlich definiert. Ein Therapiestandard existiert uberwiegend (87 %). Enteral ist rektales Diazepam (87 %) Mittel der 1. Wahl, bukkales Lorazepam (40 %) Mittel der 2. Wahl. Mehr als 2 Dosen Benzodiazepine wurden 31 % der Antwortenden geben. Parenteral werden Diazepam (50 %) und Lorazepam (47 %) bevorzugt. Phenobarbital (40 %) ist Mittel der 2. Wahl. Im Intervall von mehr als 5 min geben 57 % der Studienteilnehmer die Medikamente. Valproat und Levetiracetam werden unterschiedlich infundiert. Auf Intensivstationen ist Midazolam Mittel der 1. Wahl (83 %) und Thiopental Mittel der 2. Wahl (50 %). Primare Behandlungsziele sind die klinische Anfallsfreiheit (83 %), keine elektrographischen Anfalle (33 %), „Burst-suppression“-Muster (16 %) oder komplette EEG-Suppression (6 %). Es behandeln 63 % der Kliniken den fokalen SE und den Absence-Status anders als den tonisch-klonischen SE. Zusatzlich zur Intensivtherapie werden enterale Antiepileptika oder Immuntherapie von 43 % angewendet. Die ketogene Diat ist in 53 % moglich. Auf 87 % der Intensivstationen wird der SE gemeinsam mit Neuropadiatern behandelt. Ein MRT steht uberall, kontinuierliches Elektroenzephalogramm (cEEG) in 50 % und amplitudenintegriertes Elektroenzephalogramm (aEEG) in 66 % zur Verfugung. Neuronale Antikorper als mogliche Ursache eines SE sind 60 % der antwortenden Arzte bekannt. Die Rucklaufquote der Fragebogen war gering. Die Antworten zu Definition, Diagnostik und Therapie waren uneinheitlich. Deshalb sind multizentrische Studien und Anderungen des aktuellen Managements zur Verbesserung der Prognose des SE im Kindesalter dringend erforderlich.
Databáze: OpenAIRE