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Die Covid-19-Pandemie hat in Bezug auf das neuzeitliche Freiheitsverständnis bemerkenswerte Mutationen durchgemacht. Dabei hat sich lautstark eine Auffassung von Freiheit in den Vordergrund gedrängt, die die Freiheit individuell zu überhöhen oder gar zu verabsolutieren scheint. Demgegenüber wird anhand des Systementwurfs von Albrecht Ritschl gezeigt, dass Freiheit immer nur in Korrelation zu vorgegebenen Abhängigkeitsstrukturen gedacht werden muss. Ritschl selbst hat dies als die «theologische Meisterfrage» verstanden und eine Lösung vorgeschlagen. Diese wird im Einzelnen rekonstruiert, um abschliessend drei Grundirritationen des Freiheitsverständnisses zu erörtern. Bei diesen handelt es sich um ein normatives Unverständnis, ein neurowissenschaftliches Missverständnis sowie um eine autonomistische Fehleinschätzung. |