Chirurgische Therapie von Weichteilsarkomen der Extremitäten
Autor: | Y. Bakhshai, Hans Roland Dürr, P.-U. Tunn |
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Rok vydání: | 2014 |
Předmět: | |
Zdroj: | Der Onkologe. 20:1075-1087 |
ISSN: | 1433-0415 0947-8965 |
DOI: | 10.1007/s00761-014-2710-6 |
Popis: | Unter kurativer Intention ist die operative Therapie im multimodalen Behandlungskonzept der Patienten mit einem Weichteilsarkom der wichtigste prognostische Faktor. Da sowohl intralasionale als auch marginale Resektionen eines Weichteilsarkoms mit einem hohen Risiko einer Progression einhergehen, ist die R0-Resektion anzustreben. Ist primar eine R0-Resektion nicht oder nur mit einem mutilierenden Eingriff zu realisieren, ist die Indikation zu neoadjuvanten Therapiekonzepten zu prufen. Es werden die Prinzipien der operativen Therapie von Patienten mit einem Weichteilsarkom unter Berucksichtigung multimodaler Therapiekonzepte dargestellt. Ein systematisches Review von Originalpublikationen und Ubersichtsarbeiten der letzten 15 Jahre wurde vorgenommen. Prospektiv-randomisierte Studien liegen zur operativen Therapie von Weichteilsarkomen nicht vor. Die Publikationen werden diskutiert und gewertet. In den letzten Jahrzehnten wurde belegt, dass eine Kompartmentresektion gegenuber einer weiten Resektion sowohl hinsichtlich der Lokalrezidivrate als auch des Gesamtuberlebens keinen signifikanten Vorteil hat. Die Lokalrezidivrate wird in der Literatur zwischen 10 % und 40 % angegeben, das Funfjahresgesamtuberleben aller Patienten liegt bei etwa 50 %. Bei der „weiten“ Resektion ist der „ideale“ onkologisch erforderliche Sicherheitsabstand nicht eindeutig definiert. Daher ist die R0-Resektion das entscheidende Kriterium. Eine Ausnahme besteht lediglich beim Liposarkom (G1, „Atypisches Lipom“) der Extremitaten. Der noch vor Jahren empfohlene Resektionsabstand von mindestens 1 cm in alle Richtungen ist nicht mehr zu rechtfertigen. Eine systemische Chemotherapie (± Hyperthermie) oder eine Radiotherapie konnen neoadjuvant/adjuvant ebenso indiziert sein. Nach einer neoadjuvanten Radiotherapie treten bei weit mehr als 30 % der Patienten Wundheilungsstorungen auf. Die isolierte hypertherme Extremitatenperfusion (ILP) mit TNF-α und Melphalan kommt als neoadjuvante Therapieoption bei Patienten mit einem lokal fortgeschrittenen Weichteilsarkomen zum Einsatz, bei denen eine R0-Resektion nur mit einer funktionellen oder anatomischen Amputation zu erreichen ware. Dadurch ist es moglich, Weichteilsarkome bei 81 % der Patienten extremitatenerhaltend zu resezieren. Plastisch-rekonstruktive operative Verfahren sind bei etwa 20 % der Patienten vorzuhalten. Fur die Therapie von Patienten mit einem Weichteilsarkom ist ein interdisziplinar abgestimmtes Konzept von der primaren Bildgebung, der Biopsie, der histopathologischen Untersuchung bis zur multimodalen Behandlung einschlieslich der Nachsorge erforderlich. Die operative Therapie nimmt dabei eine Schlusselrolle ein. Ziel der Resektion eines Weichteilsarkoms der Extremitaten sollte nach wie vor bis auf die Ausnahme „Atypisches Lipom“ eine weite Resektion sein. Ultraradikale Resektionen unter Mitnahme von vitalen Strukturen zur Vergroserung eines absehbar bereits im Gesunden (R0) verlaufenden Resektionsrands zeigen keine belegbaren Vorteile. Kann eine Resektion oder Nachresektion nicht in sano (also nur R1) durchgefuhrt werden, sollte eine zusatzliche Strahlentherapie adjuvant oder neoadjuvant erfolgen. Die isolierte hypertherme Extremitatenperfusion mit TNF-α und Melphalan ist eine effektive Therapieoption fur Patienten mit lokal fortgeschrittenen Weichgewebesarkomen der Extremitaten, um mutilierende und ablative Eingriffe zu vermeiden. |
Databáze: | OpenAIRE |
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