Der Embryo im Spannungsfeld von Forschungsobjekt und Wunschkind

Autor: Kwisda, Koko
Jazyk: němčina
Rok vydání: 2012
DOI: 10.25365/thesis.20948
Popis: Die Debatten um die humane embryonale Stammzellforschung und die Präimplantationsdiagnostik (PID) sind vielschichtig und werden oftmals persönlich geführt, da sie sich um die zentrale Frage nach dem Beginn des Lebens drehen. Da beide Thematiken Implikationen für das Leben jedes Einzelnen beinhalten, nämlich Gesundheit und Fortpflanzung, sollte die Entscheidung über ihre Zulässigkeit von einer Gesellschaft gemeinsam gefällt werden. Dafür ist ein Verständnis der komplexen naturwissenschaftlichen Grundlagen genauso notwendig wie eine differenzierte ethische Betrachtung. Konsequenterweise werden zunächst die Mechanismen, die der Entstehung menschlichen Lebens zugrunde liegen, erläutert: wie ist die menschliche Erbinformation gestaltet, wie wird sie epigenetisch reguliert und weitergegeben und welche Fehler können dabei passieren. Daraufhin wird der eigentlich Befruchtungsvorgang und in weiterer Folge die Entstehung von Stammzellen erklärt. Im Anschluss daran werden die Methodiken der in-vitro-Fertilisation erklärt, da eine extrakorporale Befruchtung die Voraussetzung für eine PID ist. Die PID wird hinsichtlich ihrer Indikationen und Methodiken erläutert: dabei wird sowohl auf medizinische, wie auch auf nicht-medizinische Indikationen, beispielsweise die Geschlechtswahl eines Kindes, eingegangen. Eine Zusammenfassung der internationalen und nationalen Rechtslage soll einen Überblick verschaffen, wie diverse Länder bzw. Gesellschaften mit den Problematiken umgehen und wie weit der internationale Konsens geht. Anschließend werden beide Thematiken ethisch diskutiert: Zunächst wird auf die einzelnen Indikationen für die PID und die beobachteten Ausweitungstendenzen auf nicht-medizinische Indikationen eingegangen. Sodann wird der Wertewandel diskutiert, der mit der Pränataldiagnostik eingeleitet wurde. Anschließend wird die Rolle des Arztes in Bezug auf das Elternpaar und das werdende Kind diskutiert. Bei der humanen embryonalen Stammzellforschung wird zunächst der moralische Status von Zygoten und Embryonen anhand der traditionellen Schutzkonzepte erläutert. Anschließend daran wird die embryonale Stammzellforschung hinsichtlich ihrer Notwendigkeit diskutiert, da mit adulten Stammzellen vielversprechende klinische Erfolge erzielt wurden. Die Conclusio, dass beide Praktiken ethisch nicht vertretbar seien, erfolgt unter Berücksichtigung aller zuvor erörterten Parameter aufgrund meiner persönlichen Überzeugungen.
Embryonic stem cell research and preimplantation diagnosis are much debated topics. Often they are seen from a personal emotional point of view rather than from a more objective basis due to their connection to the pivotal question on when „life“ begins. Both issues have implications on everyone´s life since they affect the two central areas: “health” and “reproduction”. Seeing as society as a whole is affected by both topics it should be the society as a whole that should be empowered to decide whether they are permissible or not. In order to reach an informed and well founded choice one needs to understand the complex biological mechanisms as well as the differentiated ethical arguments. This thesis attempts to explain the origin of human life, the genetic code and its epigenetic regulatory system, human development and all the complex components thereto, as well as the possible consequences of mutations. An understanding of the actual conception process and the origin of stem cells will be analysed, as well the procedures of in vitro fertilisation as the necessary prerequisite for a preimplantation diagnosis. Diagnostic methods and indications for PID will be explained in relation to medical as well as non-medical motives, such as selecting an embryo´s sex. A summary will be provided detailing legal frameworks in various countries and societies on how this problem is viewed and dealt with, as well as how far international consensus has been reached. Afterwards, both human embryonic stem cell research and preimplantation diagnosis will be ethically evaluated. Preimplantation diagnosis will be investigated with respect to its medical and extended non medical usage. A further discussion point will be the prenatal diagnosis and the changing values it entailed leading to a general acceptance of prenatal selection of children due to congenital defects. Additionally the role of the Doctor will be looked at in relation to the expectant parents and the prospective child. The moral status of zygotes and embryos in relation to traditional protection arguments in correlation with human embryonic stem cell research will be explained, followed by a discussion on the necessity for embryonic stem cell research due to the alternative of adult stem cells and its promising clinical results. The conclusion arguing that both methods are ethically not justifiable takes into account all above discussed factors on the grounds of my own personal beliefs.
Databáze: OpenAIRE