Die Hybridstabilisierung und geriatrische Komplexbehandlung in der Therapie von A-Frakturen der Wirbelsäule
Autor: | G. O. Hofmann, L. Homagk, A. Hellweger |
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Rok vydání: | 2020 |
Předmět: | |
Zdroj: | Der Chirurg. 91:878-885 |
ISSN: | 1433-0385 0009-4722 |
DOI: | 10.1007/s00104-020-01136-4 |
Popis: | ZusammenfassungIn Deutschland ereignen sich ca. 200.000 geriatrische Wirbelfrakturen pro Jahr. Die dezimierte Stabilität des Wirbelkörpers führt häufig zu A‑Frakturen mit einem wesentlichen Einfluss bei der begleitenden Osteoporose. Eine mobilitätserhaltende und schonende Therapie hat gegenüber der konservativen Behandlung deutliche Vorteile. Dabei hat sich die Hybridstabilisierung als Kombination der minimal-invasiven dorsalen Stabilisierung und einer Wirbelkörperaugmentation etabliert. Im Zeitraum vom 01.07.2014 bis 30.06.2015 wurden 205 Wirbelsäulenoperationen erfasst. In der Gruppe der hochbetagten Patienten wurden über 80 % aufgrund einer geriatrischen Wirbelkörperfraktur Typ A behandelt und 24 mittels Hybridstabilisierung (77,1 Jahre, ±6,8), 5 perkutan-bisegmental (75,9 Jahre), 22 per Kyphoplastiestabilisierung (75,7 Jahre) und 13 perkutan-polysegmental versorgt (72,4 Jahre). Diese vier Gruppen wurden ferner auch bezüglich der Behandlung im alterstraumatologischen Zentrum (ATZ) betrachtet. Die operative und perioperative Versorgung bei der Hybridstabilisierung war 36 min länger. Die vier Versorgungsformen erzielten eine durchschnittliche Vergütung von 11.238,77 €. Für die Versorgungsform Kyphoplastie zeigt sich bei ähnlichem Patientengut eine Steigerung in der Vergütung von 4276,54 €, wenn die Patienten der geriatrischen Komplexbehandlung zugeführt werden und dabei die DRG „I34Z“ abgerechnet wird. Im Bereich der operativen Versorgung geriatrischer Wirbelkörperfrakturen gelten die augmentiven Verfahren der Kypho- oder Vertebroplastie als etabliert, aber es zeigt sich häufig eine verletzungsbedingte Mitbeteiligung benachbarter Wirbelsäulensegmente und Anschlussfrakturen, sodass eine bisegmentale Hybridstabilisierung Vorteile zeigt. Da diese Wirbelsäulenpatienten durchschnittlich 15 Jahre älter sind, wird in der geriatrischen Wirbelsäulenchirurgie der goldene Weg zwischen schonender Operationsmethode und frühzeitigster Mobilisierung verfolgt. Zudem ist der perioperative Stress bei der Hybridstabilisierung nur unwesentlich länger, sodass die Hybridstabilisierung und die geriatrische Komplexbehandlung als neuer wirbelsäulenchirurgischer Versorgungsstandard für die Versorgung der A‑Frakturen hochbetagter Patienten empfohlen werden können. |
Databáze: | OpenAIRE |
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