Erste-Hilfe-Maßnahmen bei Notfällen

Autor: Chr. K. Lackner, M. Köhler, K. Burghofer, E. Stolpe
Rok vydání: 2007
Předmět:
Zdroj: Notfall + Rettungsmedizin. 11:127-136
ISSN: 1436-0578
1434-6222
DOI: 10.1007/s10049-007-0985-5
Popis: Erste-Hilfe-Masnahmen durch am Notfallort Anwesende (sog. Laienhilfe) stellen ein unverzichtbares Glied der Rettungskette dar. In der vorliegenden Studie wurde untersucht, welche Erste-Hilfe-Masnahmen bei Notfallen vor Eintreffen des Luftrettungsdienstes tatsachlich durchgefuhrt wurden. Die methodische Vorgehensweise orientierte sich dabei an den Empfehlungen des Utstein-Style. In einem prospektiven Studiendesign wurde bei 431 Primareinsatzen des Rettungshubschraubers Christoph 1 am Einsatzort dokumentiert, ob und wie viele Ersthelfer anwesend waren, uber welche Qualifikation sie verfugten, welche Masnahmen sie durchfuhrten und wer den Notruf abgesetzt hat. Dabei zeigte sich, dass insbesondere Basismasnahmen der Reanimation, die richtige Lagerung des Patienten, aber auch der Warmeerhalt und das Anlegen von sterilen Verbanden haufig insuffizient bzw. gar nicht durchgefuhrt wurden. Ersthelfer waren v. a. bei internistischen Notfallen und bei schwerwiegenden Verletzungen und Erkrankungen uberfordert. Haufig waren es Personen des unmittelbaren sozialen Umfelds des Patienten, die den Notfall erkannt und den Notruf abgesetzt hatten. Mit dem primaren Notruf wurde dabei nur in 53% aller Falle direkt die Rettungsleitstelle adressiert. Zwar stieg mit zunehmender Qualifikation der Ersthelfer auch der Anteil richtig und suffizient durchgefuhrter Masnahmen, allerdings betrug dieser Anteil selbst nach absolviertem Erste-Hilfe-Kurs nur 62,5%. Damit haben sich die derzeit bestehenden Ausbildungskonzepte weiterhin als unzureichend erwiesen. Ein fruherer Ausbildungsbeginn, eine regelmasige Wiederholung der Schulung sowie eine Sensibilisierung fur internistische Notfalle ist zu fordern.
Databáze: OpenAIRE