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Kappes und Thomsen (2020) haben bereits gezeigt, dass Zielregulationsprozesse in Liebesbeziehungen (Kappes & Thomsen, 2020; Thomsen, Kappes, Schwerdt, Sander & Poller, 2017) als auch in Eltern-Kind-Beziehungen von Kindern imitiert werden (Thomsen et al., 2017). Unklar ist jedoch, welche Bedeutung möglichen Moderatoren der Imitation zwischen Modell und beobachtender Person beim Beobachtungslernen von Zielregulationsprozessen zukommt. In Thomsen et al. (2017) und Kappes und Thomsen (2020) besteht zwischen den Dyaden eine hohe emotionale Nähe. In dieser Studie soll daher emotionale Nähe als ein Moderator des Imitationsausmaßes zwischen beobachtender Person und Modell geprüft werden. Modelllernen wurde bereits im Zusammenhang mit der wahrgenommenen Kompetenz des Modells als ein Moderator untersucht (Pulin-Dubois & Brosseau-Liard, 2016). Im Gegensatz dazu dient in dieser Studie das Konstrukt der emotionalen Nähe als ein zu untersuchender Moderator. Um herauszufinden, ob sich das Ausmaß an emotionaler Nähe auf das Imitieren eines Modells auswirkt, wird die emotionale Nähe zwischen Modellen und beobachtenden Personen zueinander systematisch manipuliert. Emotionale Nähe ist ein überlebensnotwendiges Konstrukt. Es stellt ein Grundbedürfnis des Menschen dar, das nicht nur bei Säuglingen vorzufinden ist, sondern über die ganze Lebensspanne besteht (Grau, 2003). Forschungen zeigen, dass emotionale Nähe eine wichtige Komponente in romantischen Liebesbeziehungen, sowie in Freundschaften ist. Sie führt zu Vertrauen sowie Interdependenz zwischen Personen (Jonas, Stroebe, Hewstone & Reiss, 2014). Das Vorliegen von Interdependenz wiederum wurde bereits als Moderator des Imitationsausmaßes in einer klassischen Konditionierungsaufgabe identifiziert (Giesen, Herrmann & Rothermund, 2014). |
