Rehabilitationsziele in ärztlichen Entlassungsberichten und in Patientenfragebogen – am Beispiel von Endometriose-Patientinnen
Autor: | C. Niehues, Iris Brandes |
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Rok vydání: | 2013 |
Předmět: | |
Zdroj: | Die Rehabilitation. 53:8-16 |
ISSN: | 1439-1309 0034-3536 |
DOI: | 10.1055/s-0033-1347228 |
Popis: | Zunehmend hat die Zielorientierung von Rehabilitationsmasnahmen Eingang in Forschung und Praxis gefunden. Allerdings wurden fur die Umsetzung in die Klinikroutine weiterhin Defizite festgestellt. Eine empirische Analyse der Zielfestlegung im Klinikalltag soll die vorliegenden Erkenntnisse erganzen. Die Studie basiert auf einer Querschnittserhebung aller Endometriose-Patientinnen, die in den Jahren 2008 oder 2009 an einem Rehabilitationszentrum behandelt worden waren. Datengrundlage waren die einheitlichen arztlichen Reha-Entlassungsberichte und ein Fragebogen zu Rehabilitationszielen, der den angemeldeten Frauen vor Reha-Antritt von der Klinik routinemasig zugesandt wurde. Die Angaben zu Reha-Zielen lagen sowohl fur die Entlassungsberichte als auch fur die Patientinnenfragebogen als Freitextangaben vor. Zur Strukturierung der Ziele wurde ein am ICF-System (Internationale Klassifikation der Funktionsfahigkeit, Behinderung und Gesundheit) orientiertes Kategoriensystem erstellt. 293 Patientinnen hatten Angaben zu ihren Reha-Zielen gemacht, wahrend 69 Patientinnen die Frage nach den Reha-Zielen im Patientinnenfragebogen unbeantwortet liesen. Letztere wurden fur die Auswertung ausgeschlossen. Insgesamt wurden in den Entlassungsberichten mehr Reha-Ziele dokumentiert als in den Patientinnenfragebogen (5,98 gegenuber 4,97 Zielen pro Patientin). Eindeutige Ubereinstimmungen auf Fallebene zwischen den Angaben in den Entlassungsberichten und den Patientinnenfragebogen wurden in 35% der Zielangaben gefunden. Die Ergebnisse stutzen die Annahme, dass die Patientinnen Schwierigkeiten bei der Zielfindung hatten. Gleichzeitig wurde aber auch deutlich, dass die Zielangaben der Entlassungsberichte sprachlich und inhaltlich wenig Bezug auf die von den Patientinnen formulierten Ziele nahmen. In Hinblick auf eine starkere Patientenorientierung ware eine weniger an den medizinisch-klinischen Bedurfnissen sondern starker an den Bedurfnissen und Erwartungen der Patientinnen ausgerichtete Zielfestlegung wunschenswert. Die Einfuhrung einer vorbereiteten Liste mit moglichen Rehabilitationszielen konnte fur den gemeinsamen Zielfindungsprozess im Rahmen des Anamnesegesprachs als Hilfestellung dienen. |
Databáze: | OpenAIRE |
Externí odkaz: |