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Alltagsrassismus ist eine meist unbewusste soziale Praxis verinnerlichter Vorurteile, die in der bundesdeutschen Gesellschaft strukturell verankert und tradiert ist (Arndt 2001, 11). Fur den Grundschulalltag bedeutet dies einen Nahrboden fur Zugehorigkeits- und Ausgrenzungsdiskurse: Das Weissein tragt als nicht reflektierte und vermeintliche „Normalitat“ in Schule und Gesellschaft zu hierarchischen Positionierungen, Fremdheitskonstruktionen und Diskriminierungen bei und beeinflusst die Entwicklung kindlicher Identitat. Folgerichtig postulieren bundesdeutsche Lehrplane, kulturelle Vielfalt als Normalitat zu begreifen, als personliche Bereicherung wahrzunehmen (z.B. Berlin/Brandenburg/Mecklenburg- Vorpommern, Sachunterricht, 2004). Kulturelle Vielfalt bedeutet (hier nur auf Schwarze bezogen), dass aktuell in Deutschland ca. 300.000 schwarze Deutsche leben, folglich sind nicht alle Deutschen weis und nicht alle Schwarzen zwangslaufig „Auslander“ (Sow 2008, 99). |