Artifizielle Drucksteigerung im subkutanen Abszeß mit Nachweis einer systemischen Allgemeinreaktion
Autor: | M. Anurov, Bernd Klosterhalfen, Georg Arlt, M. Polivoda, Volker Schumpelick, P. Bertram, A. Öttinger, Karl H. Treutner |
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Rok vydání: | 1997 |
Předmět: | |
Zdroj: | Langenbeck's Archives of Surgery. 382:291-294 |
ISSN: | 1435-2451 1435-2443 |
Popis: | Der Abszes wird ublicherweise als eine lokale Ansammlung von Entzundungszellen und liquifizierenden Gewebenekrosen in einem nicht praformierten Raum, der sich vom angrenzenden Gewebe durch eine Abszesmembran pathomorphologisch abgrenzen last, beschrieben. Bei der Pathogenese der Abszedierung stehen in der Literatur v. a. atiologische Gesichtspunkte im Vordergrund. Erst moderne Arbeiten haben die biophysikalischen Grundlagen der Abszespathologie erarbeitet. In einem tierexperimentellen Modell am Hausschwein konnte die besondere Rolle des Abszesdrucks und anderer physikochemischer Parameter bei der systemischen Propagierung des zunachst lokal begrenzten Geschehens nachgewiesen werden. Durch eine artifizielle und initiale Anhebung des Abszesdrucks auf 80 mmHg, der uber einen Zeitraum von 6 h konstant gehalten wurde, konnte ein Temperaturanstieg auf uber 38°C, ein Anstieg der Herzfrequenz sowie ein Abfall des mittleren arteriellen Drucks belegt werden. Der Anstieg von TNFα und IL-1 sowie der Nachweis positiver Blutkulturen unterstreichen die wichtige Rolle des Abszesdrucks bei der Systemisierung der primar lokalen Infektion. Das traditionelle „Ubi pus ibi evacua“ gewinnt durch die vorliegende Untersuchung eine aktuelle, pathophysiologisch fundierte Bedeutung. |
Databáze: | OpenAIRE |
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