[…] noch hübscher ausgestattet wie der vorige

Autor: Koscher, Michael
Jazyk: němčina
Rok vydání: 2008
DOI: 10.25365/thesis.2813
Popis: Kalender sind heute selbstverständliche Instrumente, um das Jahr in Monate, Wochen und Tage einzuteilen. Ausgehend vom augenscheinlichen Vergehen der Zeit, dem Wechsel von Tag und Nacht, entwickeln die antiken Hochkulturen die ersten Jahreseinteilungen, verbessern diese und tragen ihre Erkenntnisse in Verzeichnisse und Tabellen ein. Das Einfügen von Fest- und Feiertagen in die Jahresregister (voran getrieben durch die Kirche) sowie Notwendigkeiten, die sich durch Landwirtschaft, Astrologie, Medizin etc. ergeben, lassen den Kalender als Termin koordinierenden Zeitweiser an Bedeutung gewinnen und sukzessive zur Norm werden. Mit der Erfindung des Buchdrucks und der daraus resultierenden billigen Erzeugung erwächst der Kalender dem elitären Gebrauch und wird zum ersten Massenmedium. Das Beiwerk zum Kalendarium erfährt eine Aufwertung – nicht nur in Bezug auf die Menge der angebotenen, gern ge- oder vorgelesenen Inhalte. Nicht umsonst stellt der Kalender neben der Bibel, das (einzige) Nachschlagewerk im bäuerlichen oder kleinbürgerlichen Haushalt dar. Im Zuge der Alphabetisierung im 18. Jahrhundert erfahren kalenderähnliche Periodika typenspezifische Ausdifferenzierungen. Das 19. Jahrhundert bringt dann die Hochblüte der Kalender. Neue Varianten der Jahreseinteilung, neue Formen der Zeitweiser, immense Auflagen, standes- und berufsspezifische Produkte – dies alles charakterisiert das kalendarische Schaffen von mehr als hundert namhaften Wiener Verlagen und etlichen Selbstverlagen. Verlagshistorien sowie die Beschreibung von Auszügen aus dem kalendarischen Verlagsprogramm dieser Kleinstfirmen bis Großunternehmen bilden den Kernbereich vorliegender Arbeit. Den Boom ins 20. Jahrhundert mitnehmend, tritt der Kalender wie auch sein Rat gebendes Beiwerk spätestens seit dem Ersten Weltkrieg neuen Medien gegenüber in den Hintergrund.
Today calendars are instruments of common use to arrange a year in months, weeks and days. Based on the change of day and night, ancient civilizations developed and improved the first annual schedules. Compiled knowledge was written into lists and tables. After celebrations and holidays were added to the annual charts (especially by church) the calender began to gain in importance as a date arranging time organizer recognizing necessities in agriculture, astrology, medicine etc. These features became more and more standard. Printing technology and the consequential cheap production resulted in calenders not only for the upper class but now also for the masses. The calender thus became a “mass medium”. The accessory parts increase in appreciation. Not only the capacity of contents is responsible for gladly reading by or to people. The calender is – apart from the Bible – the only reference book to be found in a lower class household. In the course of alphabetization in the 18th century print works similar to calendars became more differentiated. The 19th century marks a calendaric boom. New varieties, new styles of organizers, large editions and products especially for social classes or occupational groups are characteristic for more than hundred Viennese publishers and several self-publishers. Their histories and the description of their calendaric publishing programmes form the main topics of this thesis. The boom lasted till the 20th century. From the First World War on new media began to eclipse calendars and their accessory parts.
Databáze: OpenAIRE