Lappenplastiken bei Weichteildefekten nach endoprothetischem Kniegelenkersatz

Autor: I. Melcher, Philipp Schwabe, S. Maerdian, B. Krapohl, Carsten Perka, Klaus-Dieter Schaser
Rok vydání: 2013
Předmět:
Zdroj: Zeitschrift für Orthopädie und Unfallchirurgie. 151:488-496
ISSN: 1864-6743
1864-6697
Popis: Aufgrund des geringen periartikularen Weichteilmantels und des hohen Risikos einer begleitenden Weichteil- bzw. Protheseninfektion stellen Weichteildefekte im Bereich der kniegelenksnahen Region nach endoprothetischem Kniegelenksersatz immer ein relevantes chirurgisches Problem dar und verlangen ein suffizientes Komplikationsmanagement. Neben der Berucksichtigung von patientenspezifischen, intra- und postoperativen Risikofaktoren muss den Deckungskonzepten fur die einzelnen Defektstadien haufig ein dezidiertes Infektionsmanagement vorangehen, das bei fortgeschrittenen Defekten den Ausbau der Prothese mit sekundar geplantem Wiederaufbau beinhalten kann. Es werden insgesamt 4 Stadien unterschieden (Typ A–D), welchen als Unterscheidungskriterien die allgemeine Weichteildeckung, die Exposition bzw. Nekrose des Streckapparats, der Erhalt oder die Eroffnung der Gelenkkapsel und/oder die begleitende septische Lockerung des freiliegenden Implantats zugrunde liegen. Das Konzept der plastischen Deckung folgt einem stadiengerechten Algorithmus und fuhrt uber einen sekundaren Wundverschluss oder eine Spalthauttransplantation bei einfachen Defekten, uber fasziokutane Verschiebelappen bei mittleren Defekten, bis hin zu gestielten oder freien Muskellappenplastiken bei tiefgreifenden Defektsituationen mit begleitender intrakapsularer Ausbreitung. Masgeblich entscheidend fur eine erfolgreiche Therapie ist, neben einer soliden Infektbekampfung, das fruhe Erkennen und die korrekte Analyse der Defektcharakteristika, die sorgfaltige Vorbereitung des Wundbetts mit seriellen Debridements und die saubere Durchfuhrung der Lappendeckung durch rechtzeitige/fruhe Konsultation plastisch-chirurgischer Expertise.
Databáze: OpenAIRE