Sensibilitätsrückkehr nach kindlichen Nervenverlet­zungen der Hand - welche Rolle spielt das Patientenalter?

Autor: Wiebke Hülsemann, Hans-Guenther Machens, M. Mann, Rolf Habenicht, D. Schmauß, J. A. Lohmeyer
Rok vydání: 2013
Předmět:
Zdroj: Handchirurgie · Mikrochirurgie · Plastische Chirurgie. 45:265-270
ISSN: 1439-3980
0722-1819
DOI: 10.1055/s-0033-1355425
Popis: Kindlichen Nervenverletzungen wird gegenuber denen von Erwachsenen eine bessere Regenerationsfahigkeit nach operativer Versorgung zugeschrieben, die Datenlage hierzu ist jedoch begrenzt. Ziel dieser Arbeit ist es, anhand des eigenen Patientengutes sowie der Ergebnisse einer Literaturrecherche eine altersabhangige Einschatzung der Prognose nach operativer Versorgung peripherer Nervenverletzungen der Hand zu ermoglichen. 44 von 147 Patienten mit kompletter Durchtrennung von Nn. digitales palmares communes et proprii, die zwischen 2000 und 2009 operiert wurden und zum Zeitpunkt der Nachuntersuchung wenigstens 6 Jahre alt waren, konnten im Mittel nach 7,5 Jahre nachuntersucht werden. Insgesamt handelt es sich um 60 Nervenverletzungen, wovon 56 direkt koaptiert werden konnten, 4 mal war ein Interponat erforderlich. Zielkriterium war die Sensi­bilitat der Fingerbeeren, erhoben anhand der 2-Punkte-Diskrimination (2PD) und des Semmes-Weinstein Monofilamenttests. Zudem wurden Uber- und Kalteempfindlichkeit sowie Parasthesien erfasst. Um interindividuelle Unterschiede der normalen 2PD zu berucksichtigen, wurde zudem die Differenz der 2PD der verletzten zur gesunden Gegenseite als Delta-2PD berechnet. Das Alter zum Zeitpunkt der Verletzung, unterteilt in die Gruppen 0–5, 6–10 und 11–15 Jahre, wurde mit dem klinischen Ergebnis (2PD, Monofilamenttest) korreliert. Unter Einbezug der nach Lebensalter klassifizierten Ergebnisse von Lohmeyer et al. und Mailander et al. erfolgte eine Korrelation zwischen Lebensalter bei Verletzung von 0 bis 85 Lebensjahren und dem klinischen Ergebnis. Bei 52 der 56 Nervenkoaptationen (93%) fand sich mit einer 2PD Kinder haben im Vergleich zu Erwachsenen eine auserordentlich gute Prognose nach Nervenrekonstruk­tion. Die hohen interindividuellen Unterschiede der Sensibilitat an nicht betroffenen Finger legen nahe, die Messergebnisse von verletzter zu unverletzter Seite in Relation zu stellen. Hierzu bietet sich z. B. die Differenz der statischen Zweipunktediskrimination (Δs2PD) zwischen dem verletzten Finger und dem unverletzten der Gegenseite an.
Databáze: OpenAIRE