Verteilung des 21-Gen-Rezidiv-Scores bei Patientinnen mit primärem Mammakarzinom in Deutschland

Autor: Markus Hahn, Andreas D. Hartkopf, Sara Y. Brucker, Christina B. Walter, Vincent P. Walter, Markus Wallwiener, Florin-Andrei Taran, Eva-Maria Grischke, Armin Bauer
Rok vydání: 2021
Předmět:
Zdroj: Senologie - Zeitschrift für Mammadiagnostik und -therapie. 18:285-293
ISSN: 1611-647X
1611-6453
DOI: 10.1055/a-1578-9549
Popis: Zusammenfassung Einleitung Multigen-Assays werden zunehmend als Entscheidungshilfe für eine Chemotherapie beim Mammakarzinom verwendet. Wir stellen hier den 21-Gen-Recurrence-Score (RS) von Patientinnen mit Brustkrebs vor, die routinemäßig in Deutschland untersucht wurden. Patientinnen und Methoden 4695 Patientinnen mit hormonrezeptorpositivem und HER2-negativem Brustkrebs im Frühstadium (pT1–3, pN0–1, M0) wurden einer retrospektiven Analyse unterzogen. Bei diesen Patientinnen wurde in Deutschland zwischen November 2015 und Juli 2018 der Genexpressionstest Oncotype DX zur Ermittlung des Recurrence-Scores durchgeführt. Die Klassifikation der RS-Gruppen erfolgte gemäß der TAILORx Studie (RS: 0–10; 11–25; 26–100). Ergebnisse Von diesen Patientinnen wurden 21 % in die niedrige RS-Gruppe, 63 % in die mittlere RS-Gruppe, und 15 % in die hohe RS-Gruppe eingeteilt. 1772 (81 %) von 2175 Patientinnen im Alter von über 50 Jahren und ohne Lymphknotenbefall wurden entweder in die niedrige oder die mittlere RS-Gruppe eingeteilt. Der Prozentsatz an Patientinnen mit einem niedrigen oder mittleren RS betrug 90 % bei Patientinnen ohne Lymphknotenbefall (1284 von 1432 Patientinnen), 79 % bei Patientinnen mit einem hohen (≥ 20 %) Ki-67-Wert (1829 von 2310 Patientinnen), 86 % bzw. 70 % bei Patientinnen mit G2- bzw. G3-Tumoren (3244 von 3762 Patientinnen bzw. 368 von 522 Patientinnen), 88 % bei Patientinnen mit einem Tumordurchmesser von > 5 cm (140 von 159 Patientinnen) und 82 % bei Patientinnen ohne Lymphknotenbefall, aber mit einem hohen klinischen Risiko (1110 von 1352). Schlussfolgerung Die Verteilung des 21-Gens RS bei deutschen Patientinnen, die in der klinischen Routinepraxis getestet wurden, deutet darauf hin, dass gemäß den Ergebnissen der TAILORx-Studie die Chemotherapie bei den meisten dieser Patientinnen keinen Nutzen hat.
Databáze: OpenAIRE