Intraoperative Blutungen in der Thoraxchirurgie

Autor: J. Schirren, C. Ruf, S. Trainer, N Kudelin, S. Oguhzan, M. Schirren, S. Sponholz
Rok vydání: 2015
Předmět:
Zdroj: Der Chirurg. 86:453-458
ISSN: 1433-0385
0009-4722
DOI: 10.1007/s00104-015-2999-8
Popis: Anatomisch bedingt sind bei fast allen thoraxchirurgischen Operationen schwere Blutungskomplikationen moglich, besonders bei zentralen Resektionen. Ziel des Beitrages ist die Darstellung der Inzidenz der intraoperativen Blutung einschlieslich ihrer Vermeidungsstrategien und ihrer chirurgischen Handhabung sowie der anatomischen Besonderheiten der A. pulmonalis. Mittels Literaturrecherche in PubMed, Medline und manueller Recherche wurden Publikationen der letzten 60 Jahre analysiert. Es liegen wenige Daten zur intraoperativen Blutungshaufigkeit vor. Sie wurden meist retrospektiv gewonnen. Fur Mediastinoskopien betragt die Haufigkeit einer schweren Blutung 0,2 %, fur minimal-invasive anatomische Eingriffe betragt sie im Allgemeinen 4,7 % und in der offenen Chirurgie 5 %. Blutungen aus der zentralen Pulmonalarterie konnen dramatisch verlaufen und bedurfen einer raschen Reaktion und zielgerichteten Therapie. Die Kenntnisse der topographischen Anatomie, der Aufbau, der Verlauf und die Besonderheiten der Lungengefase sind essenziell, um Blutungskomplikationen zu vermeiden und zu beherrschen. Zu den Vermeidungsstrategien gehoren die Techniken der proximalen und distalen Gefaskontrolle, die Fahigkeiten der intraperikardialen Praparation und der scharfen Praparation. Die Komplikation durch strategisch vorausschauendes Operieren zu vermeiden bzw. durch eine „exit strategy“ beherrschen zu konnen, muss ein Ziel der thoraxchirurgischen Ausbildung sein.
Databáze: OpenAIRE