Tierschutzwidrige Versorgung eines Nabelbruchs bei einem Pferd

Autor: Ch. Müller, F. Müller, J. Remmers, Herbert Fiedler
Rok vydání: 2008
Předmět:
Zdroj: Tierärztliche Praxis Ausgabe G: Großtiere / Nutztiere. 36:413-416
ISSN: 2567-5834
1434-1220
Popis: Zusammenfassung Gegenstand und Ziel: Dieser Beitrag soll über geschichtliche und heutige Behandlungsmethoden und Komplikationen beim Nabelbruch des Pferdes aufklären und dem Leser die rechtlichen Folgen von tierschutzwidrigem Handeln anhand eines Fallberichts aufzeigen. Ergebnisse: Bei einer Kleinpferd-Jährlingsstute wurde als Ursache wochenlang bestehender Schmerzen die Versorgung eines im Durchmesser 8,5–9,5 cm großen Nabelbruchs mit einem Gummiring und einer Strohband-Ligatur festgestellt. Nach Resektion der Umfangsvermehrung in Allgemeinanästhesie zeigte das Pferd ein ungestörtes Allgemeinbefinden. Die pathologisch-anatomische und histologische Untersuchung des Resektats wies erhebliche entzündliche Veränderungen des Gewebes nach, die als Ursache der länger anhaltenden Schmerzen angesehen werden müssen. Schlussfolgerung und klinische Relevanz: Die Behandlung eines Nabelbruchs durch Applikation von elastischen Ringen oder Ligaturen entspricht nicht der tierärztlichen Ethik. Sie ist darüber hinaus tierschutzwidrig und kann je nach Schweregrad als Ordnungswidrigkeit oder Straftatbestand geahndet werden.
Databáze: OpenAIRE