Zufälliges Erhängen im Erwachsenenalter

Autor: L. Bielefeld, Wolf Rupp, S. Pollak, A. Thierauf
Rok vydání: 2013
Předmět:
Zdroj: Rechtsmedizin. 23:108-113
ISSN: 1434-5196
0937-9819
Popis: Akzidentelles nichtautoerotisches Erhangen im Erwachsenenalter, das nicht im Zusammenhang mit einer Fixierung steht, ist selten. Beispiele sind Strangulationen durch eigene Kleidungsstucke nach deren Verhakung an einem erhohten Aufhangungspunkt sowie Sturze in offene Schlingen, in eine Astgabel, auf ein gespanntes Seil (Wascheleine) oder die Kante eines Mobelstucks. Berichtet wird der Fall einer 75 Jahre alt gewordenen Frau, die im Keller leblos in einer Schlinge hangend aufgefunden wurde. Hinweise auf Suizidalitat fehlten. Bei der vorliegenden Fundsituation, der Vorgeschichte und den Obduktionsbefunden war am ehesten von einem Unfall auszugehen. Im Keller hingen an einer Eisenstange seit langerer Zeit mehrere Seile und Schlauche, die offene Schlingen formten. Vermutlich war die Frau unbemerkt mit dem Kopf in eine solche Schlinge geraten, als sie sich buckte, um Kartoffeln aus einem Netz zu nehmen. Beim Wegdrehen konnte sie durch die Schlinge zuruckgehalten worden und zu Sturz gekommen sein, woraufhin sich das Strangwerkzeug aufgrund des Korpergewichts fest zugezogen hat. Eine Selbstrettung aus dieser Lage war praktisch unmoglich.
Databáze: OpenAIRE