Intensivbehandlung, vegetativer Zustand und Hirntod

Autor: Jan M. Minderhoud
Rok vydání: 1988
Zdroj: Neurowissenschaften und Ethik ISBN: 9783540190318
DOI: 10.1007/978-3-642-73486-1_15
Popis: Schwere Hirnschaden fuhren zu besonderen Problemen in der Ethik wie auch in den Neuro Wissenschaften. Die Grunde dafur liegen in der Natur des Gehirns selbst und seinem unmittelbaren Bezug zum Leben und Sterben des Menschen, zur Kommunikation, zu geistigen und psychischen Vorgangen sowie zu vielen weiteren Funktionen von hohem menschlichen Wert. Zwischen einer Schadigung des Gehirns und Verletzungen anderer Organe bestehen riesige Unterschiede. Allgemein gesprochen spielt jeder Teil des Gehirns eine spezialisierte Rolle innerhalb einer integrierten Funktion, die oft von hoher, humanspezifischer Qualitat ist und die nicht von anderen Zellen oder Teilen des Gehirns ubernommen werden kann. Im Gegensatz dazu beziehen sich beispielsweise die verschiedenen Teile der Leber nur mittelbar, uber das Gehirn, auf das Leben und sie sind nicht so spezialisiert, das ihre Funktionen nicht auch von anderen Teilen derselben Leber ubernommen werden konnten oder sogar von einer fremden Leber im Falle einer Transplantation. Dies ist einer der Grunde, weshalb der Hirntod (Partialtod) gleichzusetzen ist mit dem Tod (Totaltod). Denn nach dem Hirntod bleibt der menschliche Korper nur noch als leere Hulse zuruck.
Databáze: OpenAIRE