Zystische Raumforderungen im Pankreas: Konservatives Management und Beobachtungsalgorithmus

Autor: Julia Mayerle, Matthias Kraft, Peter Simon, Markus M. Lerch, Frank-Ulrich Weiss, Jörg Ringel
Rok vydání: 2011
Předmět:
Zdroj: Viszeralmedizin. 27:231-237
ISSN: 1662-6672
1662-6664
Popis: In 1% aller CT-Untersuchungen des Abdomens findet sich eine zystische Lasion des Pankreas als Zufallsbefund. Mehr als zwei Drittel dieser Lasionen sind dysontogenetische Zysten oder Pankreaspseudozysten. Pankreaspseudozysten entstehen als haufige Komplikation der akuten oder chronischen Pankreatitis. Die Pravalenz von Pankreaspseudozysten bei akuter Pankreatitis wird mit 6–19% angegeben, bei der chronischen Pankreatitis liegt sie bei 20–40%. Von den zystischen Lasionen, die keine Pankreaspseudozysten darstellen, sondern echte zystische Neoplasien, sind 30% serose Zystadenome, 45% der resezierten Lasionen sind muzinos-zystische Tumoren und 25% sind intraduktale papillare muzinose Neoplasien (IPMN). Seltener finden sich solide pseudopapillare Neoplasien oder zystische Azinuszellkarzinome. Die Diagnose einer zystischen Lasion des Pankreas erfolgt meist bildgebend. Symptomatische Lasionen mussen nach entsprechender Diagnostik einer definitiven Therapie zugefuhrt werden. Zur Einordnung der Artdiagnose bei symptomlosen Patienten ist die Frage des Ganganschlusses der zystischen Lasion (IPMN und Pankreaspseuodzyste) und der Grose (Indikation zur Resektion bei IPMN oder Therapieindikation bei Pseudozyste) wesentlich. Die diagnostische Punktion einer zystischen Lasion mittels Endosonographie hilft bei der Unterscheidung zwischen Pramalignom, Malignom und Pseudozyste. In der bei der Punktion gewonnenen Zystenflussigkeit sollten immer Amylase oder Lipase, CEA, die Viskositat und der Muzin-Gehalt bestimmt werden. Hilfreich ist oft auch eine zytologische Untersuchung. Differentialdiagnostik und therapeutische Konsequenz werden anhand eines Algorithmus skizziert.
Databáze: OpenAIRE