p16-/Ki-67 in der Zervix-Zytologie: Indikationen

Autor: H Griesser, P Ziemke
Rok vydání: 2017
Předmět:
Zdroj: Der Pathologe. 38:38-44
ISSN: 1432-1963
0172-8113
Popis: Seit mehr als funf Jahren wird die p16-/Ki-67-Immunzytochemie zum Nachweis einer transformierenden HPV-Infektion in der gynakologischen Zytologie eingesetzt. Anhand eigenen Materials und der Literatur werden praxisrelevante Indikationen abgeleitet. Der klinische Verlauf von 1109 Patientinnen bei unterschiedlicher Eingangszytologie und paralleler Immunzytochemie wird analysiert. Kurzfristige Beobachtungen mit Nachweis aktuell vorliegender Lasionen und Langzeitverlaufe mit prognostischer Aussage werden fur die zytologischen Befundgruppen getrennt ausgewertet und Literaturergebnissen gegenubergestellt. Die Effektivitat der p16-/Ki-67-Immunzytochemie wird fur den positiven Endpunkt CIN2+ mit dem relativen Risiko (RR) beschrieben. Bei kurzfristigen Verlaufen (n = 409) ergibt sich ein RR von 3,79 (CI 95 % 2,15–6,67). Langzeitverlaufe (n = 700) zeigen nach durchschnittlich 34,7 Monaten ein RR von 8,72 (CI 95 % 5,77–13,18). Bezogen auf die zytologischen Eingangsbefunde findet sich das hochste RR mit 6,32 (CI 95 % 3,71–10,76) fur die Gruppe IIID1, gefolgt von 3,98 (CI 95 % 1,45–10,91) fur die Gruppe III-p. Unabhangig vom Studiendesign und trotz variierender statistischer Aussagen ist die signifikant hohere Spezifitat und positive Pradiktion der p16-/Ki-67-Immunzytochemie im Vergleich zu Zytologie und HPV-DNA-Test Konsens aller Publikationen. Diese Uberlegenheit lasst sich fur den Einsatz bei persistierenden Befunden der Gruppe IIID1 und zweifelhaften Befunden der Gruppe III-p nutzen. Kolposkopische Abklarungen konnen insbesondere fur Befunde der Gruppe IIID1 reduziert werden. Die p16-/Ki-67-Immunzytochemie sollte daher zu einer Verbesserung des Patientenmanagements fuhren. Eine Therapieindikation allein aufgrund eines positiven immunzytochemischen Befundes ist nicht gerechtfertigt.
Databáze: OpenAIRE